Die Kirchen leisten im Kanton Basel-Landschaft jährlich rund 525'000 Arbeitsstunden für soziale Angebote.
Die Kirche Liestal.
Die Kirche Liestal. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel

Dies geht aus einer Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) hervor, die von den drei Landeskirchen in Auftrag gegeben wurde.

Die Gesamtzahl der Arbeitsstunden für Soziales entspricht rund 274 Vollzeitstellen, wie es in der am Mittwoch, 23. August 2023, veröffentlichten Studie heisst.

Der Lohngegenwert der geleisteten Arbeit in den insgesamt 71 Kirchgemeinden und Pfarreien beträgt 20,9 Millionen Franken.

Dabei leisten Ehrenamtliche drei Viertel der sozialen Arbeit.

Meisten sozialen Angebote richten sich an Kinder und Jugendliche

Insgesamt gibt es gemäss Studie 2326 soziale Angebote bei der römisch-katholischen, reformierten und christkatholischen Kirche im Baselbiet.

Als soziale Leistungen werden in der Studie jene Angebote definiert, welche die Landeskirchen ohne vertraglichen Leistungsauftrag und zusätzlich zum Gottesdienst, Religionsunterricht und sogenannten Kasualien wie Taufen, Trauungen und Bestattungen erbracht werden.

In der FHNW-Studie wurden hauptsächlich diakonische und karitative Tätigkeiten, die der gesamten Bevölkerung zugute kommen, berücksichtigt.

Dabei wurden unter anderem soziale Leistungen für Kinder, Jugendliche, Senioren, Partnerschaft und Familie, Menschen mit Behinderungen und Krankheiten, sozial Schwache sowie Migranten untersucht. Die meisten sozialen Angebote, insgesamt 695, richten sich an Kinder und Jugendliche.

Über 574'000 Menschen die sozialen Angebote der Kirche genutzt

Gemäss Hochrechnung haben im Jahr 2021 über 574'000 Menschen die sozialen Angebote der Kirche genutzt – was angesichts der nur halb so grossen Kantonsbevölkerung auf eine mehrfache Nutzung hinweist.

Die gesamthaften sozialen Leistungen belaufen sich im Jahr 2021 auf insgesamt 33,64 Millionen Franken, wie es weiter in der FHNW-Studie heisst.

Einer der wichtigsten sozialen Leistungserbringer

Die erbrachten sozialen Leistungen seien nicht proportional zum Mitgliederrückgang von 18 Prozent seit der letzten Studie von 2010 gesunken.

Das Gegenteil sei der Fall, schreiben die Macher der Studie: Die Leistungen seien trotz Mitgliederschwund um nahezu neun Prozent gestiegen.

Dies verdeutliche, dass die Landeskirchen zu den wichtigsten sozialen Leistungserbringern gehörten.

Bei der besagten Studie wurden aus Gründen der Verfügbarkeit in 14 Kirchgemeinden Interviews durchgeführt und auf die insgesamt 71 Gemeinden hochgerechnet, wie die Verfasser schreiben.

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