Das Projekt «Frauenpower» soll mehr Mädchen zum Fussball bringen. Der FC Baden verzeichnet aktuell viele neue Anmeldungen.
FC-Baden-Juniorinnen FF15. - Nau.ch / Jpix.ch
Ad

Es ist das letzte Training vor den Sommerferien für die Juniorinnen FF15. Für manche von ihnen ist es das erste Fussballtraining ausserhalb des Schulsports überhaupt. Nach einer erfolgreichen Saison und dem Unterbruch wegen Corona sind viele der alten Spielerinnen jetzt in der FF19.

Hier geht es zu den Bildern der FC Juniorinnen.

Trainerin Laura Valente blickt zurück: «Mit dem letzten Team haben wir grosse Fortschritte gemacht, am Schluss haben sie fast nur noch gewonnen. Das neue Team muss sich jetzt zuerst finden.»

Trainerin Laura Valente
Trainerin Laura Valente. - Nau.ch / Jpix.ch

Rege Anmeldungen

Für die Juniorinnen betreibt der FC Baden aktuell viel Aufwand. Patricia Meier, Frauenverantwortliche beim FC Baden, erklärt: «In den höheren Ligen suchen die Vereine nach Profi-Frauen. Das erweist sich als schwierig, der Nachwuchs fehlt.»

Patricia Meier, Frauenverantwortliche beim FC Baden. - Nau.ch / Jpix.ch

Darum hat der FC Baden das Projekt «Frauenpower» frisch gestartet. «Juniorinnen können ab 8 Jahren jetzt in reinen Mädchenmannschaften spielen.» Der Verein macht zudem vermehrt Werbung.

Das Projekt läuft sehr gut. Die beiden jüngeren Mannschaften verzeichnen viele Anmeldungen.

Mädchenmannschaft für den Einstieg

Der FC Baden hat aktuell fünf Frauenmannschaften: Drei Juniorinnenmannschaften und die Frauen 2. und 4. Liga. Damit steht er im schweizweiten Vergleich gut da. Trotzdem gibt es noch viel zu tun.

«Die jüngsten Mädchen ab 5 Jahren haben keine eigene Mannschaft. Sie spielen im gemischten Team mit den Buben. In diesem Alter kann das abschreckend wirken. Möglicherweise machen darum viele den Einstieg gar nicht», erklärt Patricia Meier.

Juniorinnen im Training
Juniorinnen im Training. - Nau.ch / Jpix.ch

Dann ist es auch für Spielerinnen mit Ambitionen nicht einfach. «Wir haben eine sehr talentierte Spielerin, die bei den Gleichaltrigen unterfordert wäre. Für die Frauenmannschaft ist sie zu jung. Sie ist aktuell in der Selektion bei den Nachwuchs-Junioren und schaut, ob sie dort mitspielen kann», so Meier.

Gianmarco Coluccia, Vizepräsident des FC Badens, sieht ebenfalls noch viel Aufholbedarf: «Die meisten Mädchen beginnen mit 15 Jahren, Fussball zu spielen. Im Vergleich zu den Buben, die mit 5 Jahren starten, ist das (zu) spät.»

Der FC Baden setzt sich zusammen mit dem Aargauischen Fussballverband dafür ein, ein Projekt zu starten, um junge Mädchen für den Fussball zu begeistern. Es laufen bereits Gespräche, um eine zusätzliche Kategorie für die ganz jungen Mädchen ab 5 Jahre ins Leben zu rufen.

«Der Unterschied im Fussball bei Männern und Frauen, vor allem im Regionalfussball, ist nach wie vor gross», so Coluccia. Sein Ziel wäre auch, dass sich die Einstellung bei den Vereinen ändert. «Der Frauenfussball hat bei den meisten Vereinen einen tiefen Stellenwert. Er bleibt eine Randerscheinung. Zu sehr wird noch zwischen Männer- und Frauenfussball unterschieden. Das muss sich ändern, schlussendlich ist es Fussball und der sollte für alle gleich sein.»

Kampf- und Teamgeist bei den Juniorinnen

Fragt man die Mädchen, was ihnen am Fussball besonders Spass macht, lautet die Antwort: alles!

Anja ist zum dritten Mal im Training: «Ich war schon immer sportlich, habe zuvor Leichtathletik gemacht. Fussball war schon lange mein Traum. Ich musste meine Mutter aber überzeugen. Sie hatte Vorbehalte, weil ich mich im Sport auch schon verletzt habe. Aber ich bin hart im Nehmen.»

Anja
FC-Juniorin Anja, 13. - Nau.ch / Jpix.ch

Eva, die schon seit zwei Jahren beim FC Baden spielt, war an den letzten Spielen Torhüterin: «Die schönsten Erinnerungen habe ich an die Spiele, an die, die wir gewonnen, aber auch an die, die wir verloren haben.» Neben dem Training und den Spielen gefällt den Mädchen auch der soziale Aspekt des Trainings.

Eva
FC-Juniorin Eva, 12. - Nau.ch / Jpix.ch

Manuela Rebelo, die in der Frauenmannschaft spielt und einst selbst beim FC Juniorin war, erinnert sich: «Fussball ist als Teamsport gerade für Jüngere sehr toll. Du bist nicht auf dich gestellt, lernst Leute kennen, hast ein Team und spielst zusammen.»

Manueka
FC-Baden-Spielerin Manuela, 23. - Nau.ch / Jpix.ch

Zusammenarbeit Baden Wettingen

Für die Frauenmannschaften hat der FC Baden mit dem FC Wettingen eine Zusammenarbeit. FF12 (Jahrgänge 2012–2009) und FF19 (Jahrgänge 2006–2002) spielen und trainieren in Wettingen.

Interessierte können sich über die Vereinsseite anmelden.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

MutterCoronavirusLiga