«Wie geht man mit dem knappen Gut Fläche um?» ist die Frage der Mobilität der Zukunft in Baden, welche bei der Nutzungsplanungsrevision diskutiert wurde.
Die Stadt Baden.
Die Stadt Baden. - Nau.ch / jpix.ch
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Am Donnerstagabend, 18. November 2021, trafen sich gut 40 Badener in der Aula der Schule Burghalde, um im Rahmen der Nutzungsplanungsrevision der Stadt Baden die «Zukunft der Mobilität» zu diskutieren.

An der Veranstaltung «Stadt im Dialog #2» zeigte sich: Mobilität bewegt – sie ist aber auch stark im Wandel. Das bietet im Rahmen der aktuellen Nutzungsplanungsrevision Chancen für neue Lösungsansätze für die Stadt Baden.

Zu Beginn der Veranstaltung begrüsste Stadtrat Benjamin Steiner die Teilnehmenden und erklärte, dass das Thema polarisiere: «Wenn andere unterwegs sind, stört es. Wenn ich es mache, ist es ein Bedürfnis.»

Viel zu Fuss unterwegs

Eine kurze Mentimeterumfrage zum Thema zeigte: In Baden ist man viel zu Fuss unterwegs. Zur Arbeit benutzt man den öffentlichen Verkehr. In der Umfrage wurde schon vorweg genommen, was am Abend deutlich wurde: Die Förderung des öffentlichen Verkehrs und des Veloverkehrs sind zentrale Themen in Baden.

In drei Kurzreferaten wurde das Thema breit diskutiert. Verkehrsstratege Arnd Bätzner machte einen eindrücklichen Tour d’horizont durch das Thema «Mobilität der Zukunft»

Dabei hielt er fest: «Unabhängig, ob Elektroauto oder Verbrennungsmotor, das Auto braucht enorm viel Platz und davon gibt es in der Stadt nur beschränkt.» Flächen müssten im urbanen Raum neu verteilt werden – zugunsten von Velowegen, ÖV und Car-Sharing-Angeboten.

Förderung des öffentlichen Verkehrs und des Veloverkehrs

Gelingen kann dies nur, wenn man Angebote schafft, die einen sogenannten «Pull-Effekt» erzeugen, das heisst so attraktiv sind, dass sie auch gerne benutzt werden. Dass die Stadt Baden von diesen Überlegungen nicht allzu weit entfernt ist, zeigte die städtische Verkehrsplanerin Maria Benito im darauf folgenden Referat auf.

Ein wichtiges Ziel des Kommunalen Gesamtplans Verkehr (kurz KGV), der aktuell überarbeitet wird, ist nämlich die Förderung des öffentlichen Verkehrs und des Veloverkehrs. Mario Benito betonte: «Die Stadt Baden soll zur Stadt der kurzen Wege werden.»

Den Abschluss der Inputreferate bildeten die Ausführungen der Verkehrsplanerin Denise Belloli von der Metron AG. Welche Vorgaben aus dem KGV werden in der neuen Nutzungsplanung eigentümerverbindlich festgeschrieben? Am Beispiel des Themas Parkierung zeigte sie auf, wie grosse Verkehrserzeuger durch spezielle Konzepte ihre Mobilität möglichst tief halten sollen.

Prognosen sind schwierig

Verkehrsprognosen für die Zukunft zu erstellen, sei generell schwierig, erklärten Stadtrat Benjamin Steiner sowie die Sektionsleiterin Verkehrsplanung Kanton Aargau, Katrin Schönenberger, in der anschliessenden Podiumsdiskussion. «Kristallkugeln haben wir keine», meinte Katrin Schönenberger.

Sie machte deutlich, wie der Kanton gemeinsam mit den Gemeinden und Städten Verkehrsfragen konstruktiv löst und Strassenräume umgestaltet. Katrin Schönenberger hielt fest: «Mobilität hat für den Kanton Aargau einen hohen Stellenwert, sie muss aber mit der Raumentwicklung abgestimmt sein.»

Die anschliessende Diskussion mit dem Publikum zeigte noch einmal die grosse Spannbreite des Themas Mobilität auf. Appelliert wurde auch, die Betagten und Mobilitätseingeschränkten unserer Gesellschaft nicht zu vergessen, denn «diese können nicht Velo fahren.»

Mehr Mut in Verkehrsfragen

Als Schlusswort rief eine Teilnehmerin zu mehr Mut in Verkehrsfragen auf. Diesem Votum konnten sich alle Podiumsteilnehmenden anschliessen. «Stadt im Dialog #2» war die letzte diesjährige Veranstaltung von «Baden wird», dem Partizipationsprojekt zur Revision der Nutzungsplanung.

Im nächsten Jahr 2022 geht es weiter mit der Reihe «Stadt im Dialog" und dem Start der begleitenden Partizipation zum Transformationsgebiet Innenstadt.

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