Wie die IG Sport Aargau bekannt gibt, trafen sich am 19. Oktober 2023 beim Sport Forum Aargau 2023 herausragende Sportler, um über ihre Motivation zu sprechen.
SPORT Forum Aargau
Eiskunstläuferin Kimmy Repond während ihres Referats. - Bild: Fabio Baranzini
Ad

Den Anfang machte die junge Eiskunstläuferin Kimmy Repond. Einen Tag nach ihrem 17. Geburtstag brachte die Baslerin dem Publikum ihren Alltag näher.

Als Fünfjährige begann Kimmy Repond mit dem Sport, weil sie von der Tribüne aus ihre beiden älteren Schwestern beim Eiskunstlaufen zuschauen durfte.

Aus dieser ersten Motivation und harter Arbeit ist inzwischen eine bemerkenswerte Karriere geworden: Kimmy Repond gewann im Januar 2023 Bronze an der EM, wurde Achte an der WM und ist bereits fünffache Schweizer Meisterin auf verschiedenen Stufen.

Die Motivation ist der Sport selbst

Wie kann sich ein Teenager motivieren, einen so durchgetakteten Tagesablauf durchzuhalten?

«Ich liebe das Eiskunstlaufen, ich liebe die Musik und die Variation in diesem Sport», versucht Kimmy Repond ihre Leidenschaft zu beschreiben, «es fällt mir schwerer, hier vor 200 Personen zu sprechen als vor 20'000 Leuten auf dem Eis zu performen.

Ich liebe das grosse Publikum und bin auf dem Eis in meinem Element.»

Von Turnen zu Klippenspringen

Im nächsten Referat tauchte das Publikum ins Wasser mit Klippenspringerin Anna Bader.

Die 39-jährige Deutsche versuchte sich zuerst im Kunstturnen und Turmspringen, bevor sie auf Jamaika zufällig das Klippenspringen entdeckte.

Anna Bader war lange Zeit die einzige Frau in diesem Sport. Die Mainzerin ist inzwischen siebenfache Europameisterin und hat zwei Kinder zur Welt gebracht.

Nach jeder Geburt ist sie wieder von den Klippen gesprungen – bis im Herbst 2022. Als sie das nächste Foto ihres Referats zeigt, folgt ungläubige Stille im Saal: Anna Bader liegt verletzt in einem Spitalbett.

«Bitte retten sie mich, ich habe zwei Kinder»

«Ich hatte mich bei schwierigen Bedingungen für einen schwierigeren Sprung entschieden, was im Nachhinein ein Fehler war», erinnert sich Bader zurück, «ich bin mit leichter Vorlage ins Wasser eingetaucht und bin sofort bewusstlos geworden.»

Die Deutsche wurde ins Spital Luzern gefahren und als sie während der Fahrt zu Bewusstsein kam, sagte sie zu den Sanitätern: «Bitte retten sie mich, ich habe zwei Kinder.»

Schleudertrauma, Gehirnerschütterung und Lungenquetschungen waren die Folge.

Die Motivation in dieser Situation war für Anna Bader, so rasch wie möglich gesund zu werden, um für ihre Kinder da zu sein.

Anna Bader kehrt nach der Krise zurück

Auch stellte sie sich viele Fragen und auf alle Fragen hat Anna Bader Antworten gefunden. Eines wurde ihr dabei ebenfalls klar: So wollte sie die Bühne nicht verlassen.

Inzwischen bestreitet sie wieder Wettkämpfe und bereitet sich auf die WM in Katar vor.

«Für mich war in dieser Phase besonders wichtig, dass ich nicht traumatisiert bin und dass ich weiterhin die Leidenschaft für diesen Sport habe.»

Auch 13 Jahre später ein König

Auch 13 Jahre nach seiner Krönung zum Schwingerkönig ist Kilian Wenger beliebt wie eh und je.

Der 33-Jährige aus dem Diemtigtal posierte in Wettingen bereitwillig für Fotos und war ein «König zum Anfassen».

Mit Moderatorin Karin Zimmermann-Leuppi sprach er über seine Karriere, seinen 100. Kranz, den er auf dem Weissenstein gewann, und natürlich über seinen Schwingfest-Sieg am Eidgenössischen 2010.

Der junge König verhalf dem Schwingsport nach der Ära Jörg Abderhalden zu einem regelrechten Boom. 671 Jungschwinger traten dem Schwingverband bei.

Vom Unbekannten zum Prominenten

Wie ging Kilian Wenger mit dieser Situation um? «Es war natürlich schon extrem. Von einem Tag auf den andern wurde ich in der Öffentlichkeit erkannt.

Heute denke ich, es wäre schon besser gewesen, wenn ich fünf oder sechs Jahre älter gewesen wäre. Aber bekanntlich kann man solche Dinge ja nicht planen.»

Kilian Wenger ist neben dem Schwingsport auch beruflich vielseitig.

Bei Aargauer Medaille wandert Regierungsrat von Paris nach Hause

Für die zweite Ausgabe des Aargauer Sporttalks, die zwischen den Referaten stattfand, versammelten sich Leichtathletin Giulia Senn, Volleyballerin Charlotte Schneider und Schwimmtrainer Dirk Thölking zusammen mit Regierungsrat Alex Hürzeler um den runden Tisch.

Während die beiden Athletinnen Fragen zu ihrer Motivation beantworteten, sorgte Trainer Thölking für grosse Lacher.

Das nächste grosse Ziel von Thölkings Schwimmerinnen, aber auch von allen anderen Aargauer Sportlern, sind am 26. Juli 2024 beginnenden Olympischen Spiele in Paris.

Regierungsrat Alex Hürzeler versprach: «Wenn wir eine Medaille machen, dann gehe ich zu Fuss nach Hause.» Das wären dann 499 km von Paris nach Oeschgen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

SchwingerkönigKilian WengerGeburtstagTrainerHerbstWasser