Seit dem 15. Mai sind die Badi und das dazugehörende Restaurant in Konolfingen wieder offen. Nau.ch hat einen sonnigen Nachmittag im Schwimmbad verbracht.
Badi Konolfingen
Ein- und Ausstieg sind in der Badi Konolfingen klar markiert. - nau.ch / Ueli Hiltpold
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Im Badi-Restaurant haben sich schon einige Besucher auf die kleinen Tische verteilt und geniessen die Sonne. Für Trudi Scherer sind die meisten bekannte Gesichter. Es ist immerhin bereits ihre 19. Saison an der Badi-Kasse.

«Ich bin froh, dass unsere Gäste wieder zum Schwimmen kommen können. Wir haben sehr viele treue Stammkunden», erzählt uns Trudi bei unserem Besuch am 21. Mai.

Alle Bilder des Nachmittags in der Badi Konolfingen finden Sie hier.

Auch bei 13 Grad ins Wasser

Eine dieser Stammkundinnen ist Margrit Haldemann. «Die Badi ist mein zweites Zuhause», sagt sie lächelnd. Sie war am Eröffnungstag auch die erste im nur 13 Grad warmen Wasser.

Badi Konolfingen
Für Margrit Haldemann ist das Schwimmbecken seit 20 Jahren im Sommer ihr zweites Wohnzimmer. - nau.ch / Ueli Hiltpold

Mittlerweile liegt die Wassertemperatur bei rund 20 Grad. «Wir haben eine Solarheizung und müssen warten, bis die Sonne das Wasser aufheizen kann», erklärt Bademeister Steve Koella. Da die Wiedereröffnung unerwartet plötzlich kam, wurde das Wasser erst einige Tage vorher ins Becken gelassen.

Kontrolle durch Kärtchensystem

Bis frühestens am 9. Juni ist die Badi in Konolfingen nur für SchwimmerInnen geöffnet. Pro Doppelbahn dürfen maximal 5 Personen im Wasser sein. «Wir haben insgesamt 6 Bahnen, daher können bei uns jeweils zwei 5-er Gruppen gleichzeitig schwimmen», erklärt Steve.

Badi Konolfingen
Auf jeweils zwei Bahnen können 5 Personen im Kreis schwimmen. Zwischen jeder Doppelbahn muss eine freie Bahn liegen. - nau.ch / Ueli Hiltpold

Dies wird mit einem Kärtchensystem kontrolliert. Am Eingang nimmt sich jeder Schwimmgast ein laminiertes Kärtchen und legt dieses beim Verlassen wieder in einen Korb. «So haben wir relativ einfach eine sehr gute Übersicht über die Anzahl Personen im Wasser», sagt Trudi Scherer.

Die Besucher der Badi Konolfingen halten sich sehr gut an die Massnahmen und zeigen sich verständnisvoll. Dies bestätigt auch Steve: «Die Leute sind sehr diszipliniert und akzeptieren die Regeln.»

Badi als soziale Institution

«Das Badi-Feeling kommt langsam zurück», freut sich Bademeister Steve. Auch wenn dieses durch die Absperrbänder noch etwas gedämpft wird. «Im Moment sieht die Badi ein wenig aus wie ein Verkehrsgarten», lacht Trudi Scherer.

Sie und Steve hoffen beide, dass die Regelungen auf den Sommer hin noch mehr gelockert werden. «Am meisten Angst habe ich davor, dass wir wahrscheinlich Leute werden zurückweisen müssen», sagt die Kassenfrau.

Badi Konolfingen
In Konolfingen ist das Badi-Feeling wieder greifbar. - nau.ch / Ueli Hiltpold

Im Moment sind jedoch beide einfach froh, dass die Badi offen sein kann und ein wenig Normalität in Konolfingen einkehrt. «Als Bademeister sehe ich Badis als eine wichtige soziale Institution. Es ist wichtig, dass sie wieder öffnen können», erzählt Steve. «Fallen sie weg, steigt die Belastung auf die Seen und die Aare

Zu den Personen

Badi Konolfingen
Trudi Scherer in ihrem Kassenhäuschen. - nau.ch / Ueli Hiltpold

Trudi Scherer ist in Konolfingen aufgewachsen. «Ich werde ziemlich sicher auch hier die Erde wieder verlassen», schmunzelt sie. Vor 19 Jahren nahm sie einen Teilzeitjob in der Badi an und blieb dieser seither treu. «Ich mag Menschen, der Job ist für mich herrlich.»

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Chefbademeister Steve Koella im Maschinenraum. - nau.ch / Ueli Hiltpold

Steve Koella feiert 2020 sein 20-Jahr-Jubiläum in der Badi Konolfingen. «Eigentlich wollte ich nur eine Saison als Hilfsbademeister hier machen», erinnert er sich. «Dann blieb ich für eine zweite Saison und bin jetzt seit 13 Jahren Chefbademeister». Während 14 Jahren wohnte er sogar in der Wohnung über dem Badi-Gebäude.

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