Ralf Bucher möchte für Die Mitte Aargau einen Nationalratssitz erobern. Sollte er gewählt werden, will er eine nachhaltig produzierende Landwirtschaft fördern.
Ralf Bucher Die Mitte
Ralf Bucher, Nationalratskandidat für Die Mitte Aargau. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Mitte Aargau schickt Ralf Bucher ins Rennen um einen Nationalratssitz.
  • Extrempositionen lehnt er ab, auch ist ihm stets ein respektvoller Umgang wichtig.
  • Einsetzen will er sich für die Energiewende und eine nachhaltige Landwirtschaft.
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Der Geschäftsführer des Bauernverbands Aargau, Ralf Bucher, will für Die Mitte in den Nationalrat. Er ist bereits seit 2012 im Grossen Rat tätig und bringt viel politische Erfahrung mit.

Der Landwirt hat mit Nau.ch über seine politischen Ziele gesprochen. Er ist zuversichtlich, die Wahl in die grosse Kammer zu schaffen, die positiven Umfragewerte stimmen ihn optimistisch.

Nau.ch: Ihnen liegt eine nachhaltig produzierende Landwirtschaft am Herzen. Was müsste sich Ihrer Meinung nach an unserer Art, wie wir Landwirtschaft betreiben, ändern?

Ralf Bucher: Die Art, wie Nahrungsmittel produziert werden, verändert sich stetig und wird immer nachhaltiger. Sei es aufgrund von neuen Erkenntnissen, neuen Sorten, neuen Maschinen, neuen Technologien oder sich verändernden Konsumentenbedürfnissen. Die Landwirtschaft passt sich laufend an.

Extremforderungen seitens Politik, wie sie in der Vergangenheit gestellt wurden, sind nicht nötig. Die Konsumentinnen und Konsumenten haben es mit ihrem Kaufentscheid in der Hand, welche Landwirtschaft sie wollen.

Es braucht deshalb einen grossen Spielraum, um unternehmerisch tätig zu sein und die einheimische Nahrungsmittelversorgung sicherzustellen. Eine Verlagerung der Produktion ins Ausland ist zu verhindern, da sie weniger nachhaltig ist.

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Der Smartspider von Ralf Bucher. - Smartvote/Sotomo

Nau.ch: Sie verstehen sich als weltoffen, beharren nicht stur auf Ihrer Meinung. Ist dieses «auf seiner Meinung beharren» ein grosses Problem an der heutigen Schweizer Politik?

Bucher: Sturheit ist nicht nur in der Politik eine Herausforderung. Wichtig ist ein respektvoller Umgang auch mit dem politischen Gegner. Nur so lassen sich tragfähige Kompromisse schmieden. Und das hat unser Land in zwar etwas kleineren, dafür beständigen Schritten weitergebracht.

Tragen wir alle Sorge, dass das so bleibt. Extreme Positionen kommen bei einigen vielleicht gut an, aber tragen kaum zu einer Lösung bei. Ich bin da eher der Vermittler und Lösungssucher, weil ich einen Schritt vorwärtsmachen will.

Die Medien tragen da natürlich eine Mitverantwortung. Wenn nur über Extrempositionen und Schlammschlachten berichtet wird, dann werden aus meiner Sicht die Falschen bevorteilt.

Nau.ch: Wie gross ist Ihr Wahlkampfbudget?

Bucher: 30'000 Franken, wovon ich zwei Drittel über Spenden decke und ein Drittel selber bezahle.

Nau.ch: Auch die Energiewende ist ein Thema, welches Sie zu Ihren politischen Schwerpunkten zählen. Wie schaffen wir die Wende rechtzeitig, ohne in Energieengpässe zu geraten?

Bucher: Die Energiewende wurde laufend blockiert, und wichtige Produktionskapazitäten wurden nicht erstellt, wegen Einsprachen, zu knappen Fördermitteln oder unsäglicher Bürokratie. Diejenigen, die mitgeholfen haben zu verhindern, erzählen jetzt, die Energiewende sei gescheitert.

Ich predige schon seit 20 Jahren, dass wir mehr investieren und uns von der Auslandsabhängigkeit lösen müssen. Jetzt müssen wir diese Abhängigkeit teuer bezahlen. Es braucht jetzt den Zubau von allen erneuerbaren Energien, eine weitere Reduktion des Energieverbrauchs durch Effizienzsteigerungen und leider auch Grosskraftwerke als Übergangslösung, weil vorheriges wie erwähnt blockiert wurde.

Welcher Partei werden Sie am ehesten Ihre Stimme bei den diesjährigen Nationalratswahlen geben?

Nau.ch: Sie haben 2019 bereits für den Nationalrat kandidiert. Wieso sind Sie überzeugt, bei diesen Wahlen den Schritt in die grosse Kammer zu schaffen?

Bucher: Ich verspüre einen grossen Rückhalt in weiten Kreisen, die mit mir zusammenarbeiten. Meine Kompetenzen in meinen Schlüsselthemen Land- und Ernährungswirtschaft, Energie, Raumplanung und Finanzen sind breit anerkannt. Zudem ist ein Aufbruch in unserer Partei «Die Mitte» spürbar.

Die positiven Umfragewerte stimmen zuversichtlich, dass wir einen dritten Sitz erkämpfen können. Zudem hat unsere Nationalrätin Marianne Binder Chancen auf den Ständeratssitz. Somit hätte es Platz für zwei Neue. Und wenn ich einer davon bin, dann würde mich das natürlich freuen.

Zur Person: Ralf Bucher (44) ist Grossrat für Die Mitte und Geschäftsführer des Bauernverbandes Aargau. Er bewirtschaftet in Mühlau zusammen mit seiner Familie und einem Mitarbeiter einen Landwirtschaftsbetrieb mit Mutterkühen und Ackerbau.

Bei den Nationalratswahlen 2023 tritt er als Kandidat der Mitte im Kanton Aargau an.

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