Wenn die Temperatur auf unter Null sinkt, suchen die Mitarbeiter der Zürcher Sozialambulanz (SIP Züri) nach Menschen, die auf der Strasse übernachten.
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Minustemparaturen geht die Kältepatrouille der Sip Züri auf ihren Rundgang.
  • Viele Obdachlose schlafen freiwillig in der Kälte.
sip
Noëmi Allemann und Lulzim Kadriu vom sip züri im Jahre 2018. - Nau

Bei Minus-Temparaturen gehen die Mitarbeiter der Zürcher Sozialambulanz auf die Suche nach Personen, die in Zürich auf der Strasse leben. Noëmi Allemann und Lulzim Kadriu von der «Sicherheit Intervention Prävention Zürich» (SIP Züri) kennen die Schlafplätze der Obdachlosen.

Rundgang bei Zürcher Obdachlosen mit SIP
«Bei Minus zehn Grad lauf ich noch mit T-Shirt herum ...», sagte der Zürcher Obdachlose Peter 2018 zu Nau.ch. - Nau

Ihre Aufgabe ist es, die Obdachlosen aufzusuchen und anschliessend zu beurteilen, ob sie für die Nacht gut genug ausgerüstet sind. Und sie bieten ihnen einen alternativen und warmen Schlafplatz an. Denn: Es hat genügend freie Plätze in den Zürcher Notunterkünften.

Doch Obdachlose ziehen es häufig vor, freiwillig auf der Strasse zu leben - und das auch bei eisigen Temperaturen. «Es kommt auch vor, dass wir einen Notarzt beiziehen müssen. Der beurteilt dann, ob die kalte Nacht für den Menschen noch zumutbar ist», sagt Noëmi Allemann. In Zürich schlafen diesen Winter gegen zwölf Menschen in der eisigen Kälte.

Peter (Name der Redaktion bekannt) schläft seit gut drei Monaten an einem prominenten Platz mitten in der Stadt im Zürcher Kreis eins. Auch er will nicht in einer Noteinrichtung übernachten. Er sagt: «Erst ab minus 25 Grad find ich es kalt. Man gewöhnt sich an die Kälte.»

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