Die Schweizer Zur Rose Group hat im vergangenen Geschäftsjahr grosse Verluste verzeichnet. Die grosse Hoffnung für die kommenden Jahre liegt bei den E-Rezepten.
Zur Rose group
Blick in die Zur Rose Shop-in-Shop Apotheke in Bern. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Jahr 2020 sorgte für die Zur Rose Group für grosse Einbussen.
  • Der Konzern verzeichnete einen Nettoverlust von 135,6 Millionen Franken.
  • Eine Verbesserung erhofft sich das Unternehmen durch die Einführung des E-Rezepts.

Die schweizerische DocMorris-Konzernmutter Zur Rose Group ist im vergangenen Jahr tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich stand bei dem Versandhändler und Apothekenlogistiker ein Nettoverlust von 135,6 Millionen Franken. Dies ist mehr als doppelt so viel wie ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen am Donnerstag in Frauenfeld mitteilte.

Belastend wirkten Umbaumassnahmen, Sonderkosten für die Einkaufstour des Konzerns sowie Abschreibungen infolge eines Preisrückgangs bei Produkten zur Pandemiebewältigung. Zudem steckt das Unternehmen Geld ins Wachstum.

Der Umsatz kletterte um 14 Prozent auf 1,75 Milliarden Franken. Dies, inklusive der übernommenen Versand- und Diabetes-Geschäfte der deutschen Apothekenfirma Apotal und der ebenfalls zugekauften deutschen Versandapotheke Medpex.

E-Rezept ist eine grosse Hoffnung für die Zur Rose Group

2021 will sich das Unternehmen vor allem auf die Einführung des elektronischen Rezepts in Deutschland ab Anfang 2022 vorbereiten. Schon ab Mitte des Jahres geht das Unternehmen von ersten Erlösen aus. Mit dem E-Rezept entfällt die Hürde für Kunden, ein Papierrezept einzusenden, um in Online-Apotheken des Konzerns rezeptpflichtige Arzneien zu bekommen. Die Gruppe zählt rund 9 Millionen Kunden auf dem deutschen Markt.

Mittelfristig rechnet man damit, dass mit dem E-Rezept der Anteil des Onlinehandels bei verschreibungspflichtigen Medikamenten auf 10 Prozent steigen kann. Schon in drei Jahren will die Zur Rose Group den Umsatz ohne Zukäufe auf 4 Milliarden Franken steigern. In diesem Jahr soll der Erlös um 20 Prozent zulegen. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen rechnet Zur Rose erst 12 bis 18 Monate nach 2021 mit einem operativen Gewinn.

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