Die Schweiz widmet sich in der aktuellen Krise vermehrt handwerklichen Projekten. Doch statt teuren Anschaffungen wird benötigtes Werkzeug vermehrt geteilt.
Coronavirus Baumarkt
In der Corona-Krise wird mehr gemietet statt gekauft. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Gegenstände in der Schweiz werden vermehrt gemietet statt gekauft.
  • Gerade seit Corona liegen Sharing-Portale hoch im Kurs.

Ob Bad, Wohnzimmer oder Garten – so beliebt war «do it yourself» noch nie. Gerade in der anhaltenden Krise widmen sich Schweizerinnen und Schweizer vermehrt handwerklichen Projekten. Die grossen Gewinner des Trends: Sharing-Portale.

Während einige in Rekordmengen online einkaufen, verfolgen andere eine weitaus nachhaltigere Strategie. Sie mieten die kurzfristig benötigten Gegenstände einfach.

Sharely
Ob ein Hochdruckreiniger, eine Bohrmaschine oder eine Leiter – während der Corona-Krise haben Herr und Frau Schweizer alles geteilt. - Sharely

«Wir verzeichnen seit März eine starke Zunahme der Transaktionen», erklärt Andreas Amstutz, Gründer von Sharely. Auf der Online-Plattform lassen sich Objekte aller Art mieten und vermieten. Besonders beliebt seien Objekte des nicht alltäglichen Gebrauchs – also Gartengeräte, Fahrzeuganhänger, Heimwerkzubehör, Foto- und Filmequipment oder gar Musikinstrumente.

Ebenfalls rund läuft es beim Konkurrenz-Verein Leihbar. «Seit dem Ende des Lockdowns haben wir 40 neue Mitglieder», erklärt Mitglied Christof Böhler. Das entspreche etwa 20 Prozent der bisherigen Mitglieder. Und: «Jede Woche kommen mehrere neue dazu!»

Trend zum Teilen hält an

Doch warum mieten, wenn man kaufen kann? «Besitztum kann zu einer Belastung werden, wenn man für bestimmte Dinge keine regelmässige Verwendung findet», so Amstutz von Sharely. Zudem brauche es Platz und bindet Geld.

Haben auch Sie schon Gegenstände gemietet statt gekauft?

Gerade letzteres ist in Zeiten einer Krise eher problematisch. Der Trend des Teiles dürfte sich deshalb sogar noch beschleunigen. «Unser Wachstum liegt zurzeit bei über 100 Prozent», sagt Amstutz. Pro Monat kämen rund 1‘500 neue Nutzer hinzu – Tendenz steigend. Denn auch für das restliche Jahr und die kommenden fünf Jahre rechne Amstutz mit einem weiter anhaltenden Anstieg.

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