Das Vetropack-Werk in St-Prex könnte noch dieses Jahr schliessen. 180 Arbeitsplätze sind bedroht.
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Das Werk von Vetropack in St-Prex (Waadt) ist von der Schliessung bedroht. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT
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Vetropack könnte sein Werk in St-Prex in der Waadt noch in diesem Jahr schliessen. Die einzige Schweizer Produktionsstätte der Gruppe sei nicht mehr rentabel, weshalb Vetropack das Konsultationsverfahren eingeleitet hat. 180 Stellen stehen auf dem Spiel.

Über Jahrzehnte habe man das Werk in St-Prex angepasst und seit 2010 mehr als 50 Millionen in die Fabrik gesteckt. «Trotz dieser Bemühungen leidet der einzige Schweizer Standort der Vetropack-Gruppe unter seiner zu geringen Grösse, den Beschränkungen durch die Lage inmitten eines stark bebauten Gebiets sowie der mangelnden Wettbewerbsfähigkeit in einem deutlich härter gewordenen Marktumfeld», heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag.

Die Wirtschaftlichkeit des Standorts sei nicht mehr gesichert. Zwar befasse sich die Geschäftsleitung schon seit Jahren mit diesen Themen. Nun sei jedoch eine Entscheidung fällig.

Investition von 30 Millionen Franken nötig

Denn die bestehende Schmelzwanne in der Fabrik müsste altershalber erneuert werden und das würde laut Mitteilung eine Investition von rund 30 Millionen Franken erfordern – eine Summe, welche man sich unter den gegebenen Rahmenbedingungen nicht vorstellen könne.

Angesichts dieser Entwicklung hätten die Vetropack-Geschäftsleitung und der Verwaltungsrat «umfassende Analysen zur Situation durchgeführt», heisst es weiter. Die Folge davon war die am (heutigen) Donnerstag erfolgte Einleitung eines Konsultationsverfahrens.

Schliessung noch in diesem Jahr?

Sollte sich im Rahmen dieses Verfahrens keine «tragfähige Alternative» finden, wird Vetropack das Werk schliessen – und zwar noch in diesem Jahr. Davon wären laut den Angaben 180 Mitarbeitende betroffen.

Die Schliessung des Standorts würde zum Abbau des Grossteils dieser Arbeitsplätze führen, heisst es. «Wenn dies nicht vermieden werden kann, wird unsere Gruppe verantwortungsvoll handeln und sich um sozial verträgliche Lösungen für alle Mitarbeitenden bemühen», wird CEO Johann Reiter zitiert.

Laut Vetropack generiert das Unternehmen in St-Prex noch rund 40 Prozent der Umsätze mit Schweizer Kunden. Letztere würden im Falle einer Schliessung von Vetropack-Werken in den Nachbarländern, vor allem Österreich und Italien, beliefert. Nicht betroffen von der Schliessung der Produktion wären die Anlagen für das Glasrecycling in der Region.

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