VCS Präsidentin Evi Allemann kritisiert die Fernbus-Offensive von Domo

Ende März gibt es die erste inländische Fernbus-Linie in der Schweiz. Beim Verkehrs-Club der Schweiz kommt das nicht gut an. Auch für Kunden hat der Bus nicht nur Vorteile.

VCS-Präsidentin Evi Allemann kritisiert die Fernbus-Offensive auf Schweizer Strassen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

Ab dem 25. März gibt es die erste inländische Fernbus-Linie.
Der Zug ist doppelt so teuer. Dafür ökologischer und schneller.

Die SBB haben einen neuen Konkurrenten: Ab dem 25. März verkehrt ein Fernbus durch die Schweiz. Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat gestern grünes Licht gegeben. Ein absolutes Novum.

Der Domo Swiss Express fährt drei Strecken, quer durch die Schweiz. Und das zu Schleuderpreisen. Bern nach Zürich kostet mit dem Halbtax 11.50 Franken. Die SBB verlangen für die gleiche Strecke mehr als das Doppelte.

Nicht nur Domo will Fernbuslinien in der Schweiz betreiben. Konkurrentin Eurobus hat im Dezember einen Antrag für eine Konzession beim BAV eingereicht. Und auch der deutsche Fernbus-Gigant hat den Schweizer Markt im Visier. Laut der «Nordwestschweiz» fehlt dem Konzern aber noch ein Schweizer Partner.

Diesel statt Wasserkraft

Beim Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) kommt die Fernbus-Offensive nicht gut an. «Der VCS befürchtet, dass der BAV-Entscheid den Weg für eine Vielzahl solcher Konzessionsgesuche freimachen wird», sagt VCS-Präsidentin Evi Allemann zu Nau. Keine gute Nachricht für die Umwelt. «Fernbusse stossen bei gleicher Auslastung rund zehn Mal mehr CO2 aus als Züge.» Grund: Schweizer Züge fahren zu 90 Prozent mit Strom aus Wasserkraft, Fernbusse hingegen verbrennen Diesel.

Der Zug hat gegenüber dem Fernbus noch einen weiteren Vorteil: Er ist schneller. Die Strecke Bern - Zürich schafft der Intercity 56 Minuten. Der Domo Swiss Express braucht dafür knapp über zwei Stunden.

Heisst: Mit dem Domo Fernbus spart ein Berner beim Shopping-Trip in der Limmatstadt 28 Franken. Und verliert dafür über zwei Stunden.