Der Umsatz im deutschen Einzelhandel ist im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr preisbereinigt um 0,6 Prozent zurückgegangen.
Bekleidungsgeschäft in Berlin
Bekleidungsgeschäft in Berlin - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Starker Rückgang bei Lebensmitteln - Kleidungsgeschäft legt zu.

Nominal wurde zwar 7,8 Prozent mehr verkauft, wegen der hohen Inflation entspricht dies real jedoch einem Rückgang, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte. Die Umsätze sanken demnach vor allem im Lebensmittelhandel.

Die stark gestiegenen Preise infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine dürften auch der wichtigste Grund für die Einbussen sein: Im ersten Halbjahr 2022 verbuchte der Einzelhandel noch ein nominales Umsatzplus von 3,1 Prozent im Jahresvergleich, im zweiten Halbjahr jedoch ein Minus von 4,1 Prozent. Zudem hatten die Unternehmen im Vergleichsjahr 2021 einen Rekordumsatz erwirtschaftet.

Im Lebensmitteleinzelhandel gab es laut Statistikamt mit real 4,6 Prozent den höchsten Umsatzrückgang seit Beginn der Berechnungen im Jahr 1994. «Dazu könnte (...) auch der Wegfall der Corona-Beschränkungen in der Gastronomie geführt haben», erläuterten die Statistiker.

Im Handel mit Nicht-Lebensmitteln erzielten die Unternehmen hingegen ein reales Umsatzplus von zwei Prozent. Besonders der Einzelhandel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren legte zu: um real 27 Prozent. Um die Verluste aus den Corona-Jahren auszugleichen, reichte es jedoch nicht. Im Vergleich zu 2019 blieb es bei einem Minus von 7,6 Prozent.

Zum Umsatzrückgang hat auch ein unterdurchschnittliches Weihnachtsgeschäft beigetragen. Gegenüber dem Vorjahresmonat sank der Einzelhandelsumsatz im Dezember real um 6,4 Prozent. Der Internet- und Versandhandel brach im Jahresvergleich um 7,2 Prozent ein.

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