Seit heute Montag bietet die Bank Swissquote virtuelle Münzen an. Diese dienen der Kapitalbeschaffung.
Der Schriftzug der Online-Bank Swissquote beim Hauptsitz in Gland VD.
Der Schriftzug der Online-Bank Swissquote beim Hauptsitz in Gland VD. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mit den virtuellen ICO-Münzen biete Swissquote eine neue Möglichkeit an.
  • Die Online-Bank sei damit die erste Bank weltweit mit diesem Prinzip, so das Unternehmen.

Die Online-Bank Swissquote baut ihr Angebot im Bereich Digitalwährungen und Blockchain-Technologie weiter aus. Neben Kryptowährungen wie Bitcoin bietet sie ihren Kunden neu auch die Beteiligung an ICOs (Initial Coin Offering) an, bei denen Unternehmen virtuelle Münzen (Token) zur Kapitalbeschaffung ausgeben.

Ab heute Montag können Swissquote-Kunden ICO-Tokens des Kunstdiamantenherstellers LakeDiamond kaufen. Damit sei Swissquote weltweit die erste Bank, die ihren Kunden die Teilnahme an solchen ICOs ermöglicht, schreibt das Unternehmen in einer Medienmitteilung von heute Montag.

Um an einem ICO teilzunehmen, mussten Interessenten bisher über ein sogenanntes elektronisches «Blockchain-Wallet» und Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ether verfügen. Mit dem Swissquote-Angebot könnten Kunden die ICO-Tokens in Franken über ihr Swissquote-Konto kaufen. Die Bank kümmere sich zudem um die Aufbewahrung der Tokens, heisst es.

Swissquote hatte Mitte 2017 ein Angebot für den Handel mit Bitcoin lanciert. Seither hat die Bank das Angebot auf den Handel mit den weiteren Kryptowährungen Bitcoin Cash, Ether, Litecoin und Ripple sowie mit diversen Zertifikaten auf Kryptowährungen erweitert.

Künstliche Diamanten

Das Start-up LakeDiamond, an dem sich Swissquote-Kunden ab heute Montag beteiligen können, stellt Diamanten für industrielle Anwendungen wie Laser, Mikroelektronik oder Uhrenlaufwerke her. Die Kunstdiamanten würden dafür in Laboren in speziellen Reaktoren produziert, heisst es in der Mitteilung. Das Unternehmen wurden 2015 als «Spin-off» der ETH Lausanne (EPFL) gegründet.

Über die Ausgabe der «LakeDiamond-Tokens» (LKD), die auf «Smarten Verträgen» der Ethereum-Plattform beruhen, will sich das Unternehmen insgesamt 60 Millionen Franken beschaffen. Das Kapital will es dafür nutzen, die Produktionskapazitäten auszubauen und 50 weitere Reaktoren anzuschaffen.

Maschinenlaufzeit

Die virtuellen Token sollen echter Maschinenlaufzeit entsprechen – jeder LKD entspreche einer Minute an Diamantenproduktion, heisst es bei Lake Diamond. Damit könnten Token-Inhaber entweder Diamanten für den Eigengebrauch produzieren lassen oder daran teilhaben, wenn das Unternehmen einen Auftrag von einem Industriekunden erhält.

Während des Vorverkaufszeitraums und dem öffentlichen ICO, der Mitte Januar bis Mitte Februar laufen soll, werde 1 LKD 55 Rappen entsprechen, heisst es weiter. Die Mindestsumme für interessierte Swissquote-Kunden liegt bei 60 LKD respektive 33 Franken.

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