Schweizer Firmen mit Beteiligung von Viktor Vekselberg gaben gestern an der Börse deutlich nach. Grund sind Sanktionen gegen den russischen Oligarchen. Er baut darum Beteiligungen an Sulzern ab.
Die US-Konten von Sulzer waren zuvor eingefroren worden.
Die US-Konten von Sulzer waren zuvor eingefroren worden. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Industriekonzern Sulzer übernimmt von Renova fünf Millionen Aktien.
  • Sulzer weiss nicht, ob US-Konten bereits eingefroren wurden.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Die Aktie von Sulzer verlor gestern 16 Prozent, das Papier von OC Oerlikon gab 8,4 Prozent nach. Und der Titel von Schmolz+Bickenbach verbuchte gestern ein Minus 7,6 Prozent. Immerhin: Bei Börsenstart heute legten alle Titel leicht zu.

Die Schweizer Traditionsfirmen haben eine Gemeinsamkeit: Hauptaktionär ist Viktor Vekselberg mit seiner Beteiligungsgesellschaft Renova. Seit Freitag ist klar: Der Milliardär steht mit weiteren russischen Oligarchen auf einer Sanktionsliste der US-Regierung. In den Schweizer Zentralen läuten die Alarmglocken.

Fünf Millionen Aktien verkauft

Besonders gross ist die Aufruhr bei Sulzer. Das Winterthurer Unternehmen will fünf Millionen Aktien zurückkaufen. Damit fällt Vekselbers Beteiligung auf 48,8 Prozent. «Mit dieser Transaktion werden jegliche Zweifel an Sulzers Unabhängigkeit von der Renova-Gruppe ausgeräumt», schreibt das Unternehmen in einer Medienmitteilung.

Hauptgrund für den Rückkauf: Die Sanktionen gelten nur, wenn die sanktionierte Person mehrheitlich am Unternehmen beteiligt ist. Bei Sulzer gibt man darum Vollgas. Nur: «Wir wissen noch nicht, ob unsere US-Konten bereits eingefroren wurden», sagt ein Sprecher dem «Tages-Anzeiger».

OC Oerlikon und Schmolz+Rickenbach dürften darum beruhigt sein. Renova ist an den Firmen mit nur 40 Prozent beteiligt.

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