Bargeld ist bei den Leuten immer noch sehr beliebt. Deshalb will die SNB weiterhin die Wahlfreiheit beim Zahlungsmittel geben.
Werden uns noch lange erhalten bleiben - die Banknoten der Schweizerischen Nationalbank. (Archivbild)
Werden uns noch lange erhalten bleiben - die Banknoten der Schweizerischen Nationalbank. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/CHRISTIAN MERZ
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die SNB geht immer noch davon aus, dass Bargeld bei Leuten beliebt bleibt.
  • Deshalb wird weiterhin die Wahlfreiheit beim Zahlungsmittel geben.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) bekennt sich zum Bargeld. Trotz der Zunahme elektronischer Zahlungsmittel geht die SNB davon aus, dass Bargeld bei den Leuten beliebt bleibt. Entsprechend will sie über die Barmittelversorgung auch künftig die Wahlfreiheit beim Zahlungsmittel garantieren.

«Ich bin überzeugt, dass Bargeld noch lange bestehen wird». Dies sagte SNB-Vizedirektor Martin Schlegel am Dienstag in einer Rede anlässlich des Forums für Finanzstabilität in Liechtenstein. Gleichzeitig räumt er aber ein, dass im Alltag andere Zahlungsmittel wie Debitkarten, Kreditkarten und Bezahl-Apps immer beliebter werden. Die Verwendung von Bargeld ist rückläufig.

Gemäss Umfragen der SNB büsste Bargeld zwischen 2017 und 2020 deutlich an Nutzungsanteilen ein: Wurden 2027 noch 70 Prozent der Transaktionen in Bargeld beglichen, so waren es 2020 noch 43 Prozent. Und die Abwärtstendenz dürfte sich fortsetzen, ist Schlegel überzeugt. Erstens würden sich die digitalen Möglichkeiten weiter verbessern und zweitens sei die jüngeren Generation weniger bargeldaffin.

Einfachen und verständlichen Umgang

Gleichwohl war den Statistiken der SNB zufolge Bargeld auch im Jahr 2020 noch das beliebteste Zahlungsmittel. Dafür gebe es auch gute Gründe, so der SNB-Vize. Denn Bargeld habe trotz einiger Nachteile auch Vorteile gegenüber dem digitalen Zahlungsverkehr.

Erstens erlaube Bargeld einen einfachen und verständlichen Umgang mit Geld. «Mit Münzen und Noten hat man seine Ausgaben sprichwörtlich 'im Griff'», so Schlegel prägnant. Zweitens erforderten Münzen und Noten weder Konto, noch Mobiltelefon, noch digitale Affinität. Und drittens bedinge Bargeld keine Weitergabe von persönlichen Daten.

Die SNB will somit dafür sorgen, dass auch in Zukunft die Wahlfreiheit des Zahlungsmittels bestehen bleibt. Diese Freiheit geniesse bei der Bevölkerung und somit auch bei der SNB einen hohe Bedeutung, sei aber keine Selbstverständlichkeit. Voraussetzung dafür sei, dass die Bargeldversorgung Tag für Tag gut funktioniere, so Schlegel.

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