Wegen dem starken Franken dürfte die SNB im zweiten Quartal einen Verlust erlitten haben. UBS-Experten rechnen mit einem Minus von 15 bis 25 Milliarden Franken.
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Die SNB. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/ANTHONY ANEX
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die SNB hat im zweiten Quartal 2023 wohl einen deutlichen Verlust erlitten.
  • UBS-Experten rechnen mit einem Minus zwischen 15 und 25 Milliarden Franken.
  • Dafür verantwortlich ist vor allem der starke Franken.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat nach Einschätzung von Experten im zweiten Quartal 2023 einen hohen Verlust erlitten. Die Ökonomen der UBS erwarten unter dem Strich ein Minus zwischen 15 und 25 Milliarden Franken. Dabei dürfte der stärker gewordene Franken zu einem guten Teil dafür verantwortlich gewesen sein.

Der Start ins Jahr war der SNB mit einem Plus von 26,9 Milliarden Franken bekanntlich noch geglückt. Mit dem genannten Minus für die Periode von April bis Juni wäre für die SNB damit im ersten Semester noch ein kleiner Gewinn in der Grössenordnung von 2 bis 12 Milliarden Franken zu erwarten. Die genauen Zahlen werden am kommenden Montag (31.7.) veröffentlicht.

Gemäss den am Montag veröffentlichten Schätzungen der Grossbank dürfte die Aufwertung des Frankens den Wert des SNB-Portfolios um fast 20 Milliarden Franken vermindert haben. Der Franken notierte im zweiten Quartal gegenüber fast allen Währungen im Plus. Gegenüber dem japanischen Yen beispielsweise waren es fast 10 Prozent.

Verluste bei Anleihen

Verluste gab es wohl auch bei den Anleihen. Insgesamt dürfte die SNB aufgrund des Zinsanstiegs auf ihren Anleihen rund 10 Milliarden Franken verloren haben, schreibt die UBS in ihrer Analyse. Auf dem Goldbestand verlor die SNB – auch wegen der Dollarschwäche – rund 3 Milliarden Franken.

Profitiert haben dürfte die SNB hingegen vom anhaltenden Kursanstieg an den Aktienbörsen. Globale Aktien konnten laut UBS um mehr als 5 Prozent zulegen, angeführt von der positiven Entwicklung in den USA. Davon dürfte das SNB-Portfolio mit rund 10 Milliarden Franken profitiert haben.

Eine Ausschüttung an Bund und Kantone in diesem Jahr rückt unter diesen Voraussetzungen in weite Ferne. Für eine Minimal-Ausschüttung müsste die SNB einen Gewinn (vor Zuweisungen an die Rückstellungen) von 45 bis 50 Milliarden Franken erzielen, für eine Maximalausschüttung 85 bis 90 Milliarden.

Ein Gewinn von rund 50 Milliarden in einem halben Jahr sei zwar nicht unmöglich, meint die UBS. Es sei aber unwahrscheinlich angesichts der Tatsache, dass das SNB-Portfolio ein Gewinnpotenzial von 10 bis 15 Milliarden Franken pro Jahr besitze.

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