Grossaktionär Haselsteiner plant Geldspritze für Signa Prime Selection.
Die Signa Holding hat Insolvenz angemeldet.
Der Österreicher Hans Peter Haselsteiner erwägt eine Geldspritze für die insolvente Signa Prime Selection. (Symbolbild) - Monika Skolimowska/dpa

Bei der Signa-Pleite zeigt sich ein Grossaktionär offenbar bereit, nochmals Geld einzuschiessen: Der Österreicher Hans Peter Haselsteiner erwägt nach eigenen Angaben eine Geldspritze für die insolvente Signa Prime Selection des Immobilienunternehmers René Benko. «Ich kann mir vorstellen, Genussrechte der Signa Prime zu zeichnen, damit Geld reinkommt und die Sanierung in Eigenverwaltung werterhaltend umgesetzt werden kann», sagte der Ex-Chef des österreichischen Baukonzerns Strabag dem deutschen «Handelsblatt» am Freitag.

Zuvor hatte Signa-Sanierungsvorstand Erhard Grossnigg die bestehenden Investoren aufgerufen, 350 Millionen Euro an neu auszugebenden sogenannten Genussrechten zu kaufen. Damit wolle er mehr Zeit für den Verkauf der Immobilien von Signa Prime und der Schwestergesellschaft Signa Development bekommen, erklärte ein Signa-Sprecher dem «Handelsblatt». Dadurch hofft das Unternehmen wohl, bessere Preise zu erzielen als bei Notverkäufen. Damit könnten die Gläubiger mehr Geld für ihre Forderungen bekommen.

Risikoreiche Kredite mit besonderen Konditionen

Genussrechte seien risikoreiche Kredite mit besonderen Konditionen, in der Regel einer hohen Verzinsung oder einer Beteiligung am Unternehmensgewinn, schrieb die Zeitung. Haselsteiner ist mit 15 Prozent an der insolventen Dachgesellschaft Signa Holding beteiligt. Diese hält wiederum 58 Prozent an der Tochtergesellschaft Signa Prime mit den prestigeträchtigsten Immobilien und Bauvorhaben der Gruppe.

Darunter sind beispielsweise der in Bau befindliche Elbtower in Hamburg, die Warenhäuser KaDeWe in Berlin, Oberpollinger in München, das Alsterhaus in Hamburg und die Luxuseinkaufsmeile «Goldenes Quartier» in Wien. Grossnigg hat laut «Handelsblatt» vor wenigen Tagen einen Brief an bisherige Investoren wie Haselsteiner, Logistik-Milliardär Klaus-Michael Kühne, Lindt & Sprüngli-Verwaltungsratspräsident Ernst Tanner und Fressnapf-Gründer Torsten Toeller geschrieben. Das Schreiben ging aber auch an Fonds wie den saudi-arabischen Public Investment Fund oder Mubadala aus Abu Dhabi.

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