Schweizer Firmen hinken bei Dividendenwachstum etwas hinterher
Im Vergleich zur Europäischen Union oder Grossbritannien fiel das Wachstum der Dividenden in der Schweiz deutlich kleiner aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Ausschüttungen an Aktionäre sind weltweit auf einen Rekordwert gestiegen.
- Haupttreiber des Dividendenwachstums sind Europa und Grossbritannien mit rund 29 Prozent.
- Mit einem Wachstum von rund 9 Prozent hinken Schweizer Unternehmen etwas hinterher.
Weltweit sind die Ausschüttungen an Aktionäre im zweiten Quartal 2022 auf neue Rekorde gestiegen. Auch in der Schweiz legten die Dividenden laut dem Vermögensverwalter Janus Henderson auf einen Spitzenwert von 24 Milliarden Dollar zu.
Insgesamt wurden im zweiten Jahresviertel weltweit rekordhohe Dividenden im Umfang von insgesamt 544,8 Milliarden Dollar ausgeschüttet.
Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 11,3 Prozent. Fast alle 1200 Unternehmen im Janus Henderson Global Dividend Index haben ihre Dividende entweder erhöht oder konstant gehalten. Konkret sei dies bei 94 Prozent der Unternehmen der Fall, wie der Vermögensverwalter am Mittwoch mitteilte.
Europa und Grossbritannien als Haupttreiber des Dividendenwachstums
Haupttreiber des Dividendenwachstums waren laut Janus Henderson mit einem Anstieg auf bereinigter Basis um 28,7 bzw. 29,3 Prozent Europa und Grossbritannien. Mit einem Wachstum von 8,9 Prozent hinke die Schweizer Unternehmenswelt damit deutlich hinter den europäischen Ländern hinterher.
Trotzdem: Bei umgerechnet insgesamt 24 Milliarden Dollar durften sich auch die Aktionäre der hiesigen Firmen über rekordhohe Dividenden freuen. Der Nahrungsmittelriese Nestlé ist im zweiten Quartal 2022 der grösste Dividendenzahler. Insgesamt machen die Dividenden ein Drittel der Schweizer Gesamtausschüttung aus.
Begründet wird das Wachstum mit dem für viele Unternehmen sehr profitablem Geschäftsjahr 2021. Damals hätten die Firmen aufgrund der nach Corona wieder anziehenden Nachfrage steigende Umsätze und wachsende Gewinnmargen verzeichnet.
Aus Branchensicht seien global gesehen vor allem die Ausschüttungen von Öl- und Finanzunternehmen für den Rekord verantwortlich. Angesichts der hohen Ölpreise hätten etwa die Ölproduzenten zu 40 Prozent zum Wachstum im zweiten Quartal beigetragen, hiess es dazu. Weitere 40 Prozent stammen gemäss dem Index von Banken und anderen Finanzwerten.
