Schwaches Laborgeschäft belastet Merck-Konzern weiter

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Deutschland,

Der Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck startet besser ins Jahr als befürchtet, trotz geringer Nachfrage im Laborgeschäft.

Merck
An der Börse lösten die vorgelegten Zahlen Freude aus: Die Merck-Aktie stieg auf einen Höchststand seit September 2023. (Archivbild) Foto: Arne Dedert - dpa-infocom GmbH

Der Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck hat das Jahr mit einem geringeren Gewinneinbruch begonnen als befürchtet. Im ersten Quartal belastete die Darmstädter weiter die geringe Nachfrage im Laborgeschäft, weil Kunden weiter lieber ihre Bestände abbauen, als neu zu ordern. Besser lief es in der Elektronik- und Pharmasparte. «Erneut haben wir von unserem diversifizierten Geschäftsmodell profitiert», sagte Konzernchefin Belén Garijo laut Mitteilung vom Mittwoch.

Konzernweit ging der Umsatz der drei Monate bis Ende März verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 3,3 Prozent auf etwas mehr als 5,1 Milliarden Euro zurück. Bereinigt um Sondereffekte wie Wechselkurs-Belastungen insbesondere beim chinesischen Yuan lag der Rückgang bei 1,2 Prozent. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) fiel um 8,4 Prozent auf 1,45 Milliarden Euro.

An der Börse lösten die vorgelegten Zahlen Freude aus: Die Merck-Aktie stieg auf einen Höchststand seit September 2023. Die Papiere der Darmstädter gewannen in der Spitze über vier Prozent auf 165,55 Euro.

Wie der Dax-Konzern mitteilte, sah das Laborgeschäft im ersten Quartal noch schwach aus. Der Segmentumsatz sank auf vergleichbarer Basis um 12,6 Prozent auf 2,14 Milliarden Euro. Neben dem andauernden Lagerabbau bei Kunden fehlt auch der Schub, den Merck noch durch Corona-Produkte im vergangenen Jahr hatte – diese Nachfrage fehlt jetzt.

Licht am Ende des Tunnels

Konzernchefin Belén Garijo sieht allerdings Licht am Ende des Tunnels. So dürfte der Lagerabbau bis Ende Juni abgeschlossen sein. «Dies wird sich aber aufgrund der Herstellungs- und Lieferzeiten für von Kunden bestellte Produkte erst im zweiten Halbjahr signifikant positiv auf den Umsatz auswirken», hiess es weiter zur Begründung. Garijo hält es für machbar, schrittweise zum organischen Wachstum auf Konzernebene zurückzukehren.

Der Bereich Healthcare war unterdessen ein Lichtblick für den Konzern: Der Umsatz stieg hier organisch um rund 10 Prozent auf 2,05 Milliarden Euro. Hier erholte sich etwa der kontinentalchinesische Markt im Vergleich zu einem von hohen Covid-19-Infektionsraten belasteten Vorjahresquartal.

Auch die kleinste Sparte Electronics wuchs organisch um 6,3 Prozent auf 0,93 Milliarden Euro, besonders dank höherer Nachfrage nach Halbleitermaterialien. Darunter fielen unter anderem Materialien für moderne Logikchips. Da die Nachfrage in anderen Märkten jedoch zurückhaltend blieb, sieht Merck darin noch kein Signal für eine allgemeine Trendwende im Halbleitergeschäft.

Kommentare

Weiterlesen

6 Interaktionen
Grundsteinlegung
Senevita Dorfmatt Münsingen
Paid

MEHR IN NEWS

Fähnchen und Mützen mit dem Logo der AfD liegen beim Landesparteitag der AfD Bayern auf einem Tisch.
138 Interaktionen
Erste Umfrage da
Donald Trump
16 Interaktionen
In Video
Kolumnistin Verena Brunschweiger
8 Interaktionen
Breit und bullig
Deutschland
Deutsche vergleichen

MEHR AUS DEUTSCHLAND

Harry Kane Bayern München
Irres Gerücht!
Christian Lindner
11 Interaktionen
Vaterpflichten
AfD
15 Interaktionen
Rechtsextremistisch
Marianne Sayn-Wittgenstein-Sayn
«Mamarazza»