Die Zuger Quantum Holding lässt sich bei ihrem Angebot für die Sportwagenmarke Lamborghini von der Abfuhr durch den Volkswagen-Konzern nicht entmutigen und legt nach. «Unser Angebot ist selbstverständlich noch gültig», sagte Firmengründer Rea Stark der Nachrichtenagentur Reuters in einem am Freitag veröffentlichten Interview.
Die Schweizer Quantum Group will die Marke Lamborghini kaufen. Einziges Problem: Besitzerin Audi will gar nicht verkaufen. (Archivbild)
Die Schweizer Quantum Group will die Marke Lamborghini kaufen. Einziges Problem: Besitzerin Audi will gar nicht verkaufen. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/DPA/SILAS STEIN
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Das Wichtigste in Kürze

  • Schliesslich habe man die Entscheidung für Lamborghini und das damit verbundene Konzept zusammen mit Partnern ausführlich durchdacht.

Sollte Volkswagen seine Haltung überdenken und über Konditionen verhandeln wollen, wäre Quantum zu Gesprächen bereit - sei es über Investitionen, Bestandsgarantien oder den Kaufpreis selbst.

«Das Erstangebot waren 7,5 Milliarden Euro», sagte Stark. Angeboten habe Quantum ausserdem Bestandsgarantien für die Arbeitsplätze bei Lamborghini und den Zulieferern. «Adressiert haben wir auch Neuinvestitionen, da kann man noch einmal ein bis zwei Milliarden drauf rechnen.» Quantum erachte dies als faires Einstiegsangebot. Es orientiere sich an der Bewertung, die für Luxusmarken üblich sei.

Stark bestätigte, dass die Londoner Investmentfirma Centricus hinter der Offerte stehe. «Centricus ist auf der Finanzseite sicher ein Name, der eine hohe Reputation hat.» Quantum stehe derzeit im Fokus, da er das Angebot unterschrieben habe.

Die neu gegründete Holding Quantum will zusammen mit Partnern eine Plattform für starke Marken und Technologie formen und fasst nach eigenen Angaben dabei auch die VW-Luxussportwagentochter Lamborghini ins Auge. Ziel sei die Transformation der Luxusmarke in die Elektromobilität.

Die Volkswagen-Tochter Audi, zu der Lamborghini gehört, hat das Ansinnen jedoch zurückgewiesen und mehrfach erklärt, dies sei kein Thema, über das in dem Wolfsburger Konzern diskutiert werde.

Stark räumte ein, dass die Aussichten damit nicht grösser geworden seien: «Die Message von Volkswagen und Audi war deutlich. Das muss man akzeptieren.» Er bedauere dies, da der Vorschlag und das damit verbundene Konzept aus seiner Sicht ideal gegriffen hätten. «Aber natürlich, wenn das nicht in ihre aktuelle Konzernstrategie passt, dann ist das zu respektieren.»

Vor vier Monaten habe sich die Strategie noch anders angehört. «Da deuteten einige Zeichen auf den Verkauf von Marken.» Volkswagen hatte damals erste Vorbereitungen für eine Abspaltung seiner italienischen Beteiligungen Lamborghini und Ducati getroffen. Das Vorhaben wurde später jedoch vom Verwaltungsrat kassiert.

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