Die Schweizer Pensionskassen haben im 1. Quartal unter dem Einbruch an den Finanzmärkten gelitten. Es sei eines der Schlechtesten seit der Finanzkrise gewesen.
Swisscanto Pensionskassen
Die Turbulenzen an den Finanzmärkten wegen der Coronakrise haben auch den Schweizer Pensionskassen im ersten Quartal heftige Kursverluste beschert. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/EPA/JUSTIN LANE

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Pensionskassen haben im 1. Quartal unter dem Einbruch der Finanzmärkte gelitten.
  • Das vergangene Quartal sei seit der Finanzkrise eines der schlechtesten gewesen.
  • Insbesondere der Deckungsgrad und die Reserven sind negativ betroffen.
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Das erste Quartal sei mit einer geschätzten Rendite von -7,77 Prozent eines der schlechtesten seit der Finanzkrise gewesen. Dies schreibt Swisscanto in seinem Pensionskassen-Monitor vom Freitag.

Das habe sich auch negativ auf die Deckungsgrade und die Reserven ausgewirkt. Die im Vorjahr gebildeten Reserven seien in den ersten drei Monaten 2020 aufgebraucht worden.

Nur 28 Prozent wiesen einen Deckungsgrad über 115 Prozent aus

Die Reserven bei den privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen sanken im ersten Quartal im Durchschnitt um rund zehn Prozentpunkte auf 8,9 Prozent. Der Deckungsgrad wird der Erhebung zufolge per Ende März auf 108,9 Prozent geschätzt, nach noch 118,7 Prozent per Ende 2019. Das entspreche annähernd wieder dem Stand von Ende 2018.

Coronavirus Pensionskasse
Die Corona-Krise wirkt sich auch auf die Pensionskassen der Schweiz aus. - Keystone

Dennoch wiesen demnach 91,3 Prozent der privatrechtlichen Einrichtungen eine Deckung von über 100 Prozent aus; ebenso wie rund 74,5 Prozent der öffentlich-rechtlichen Kassen mit Vollkapitalisierung. Einen Deckungsgrad von über 115 Prozent wiesen rund 28 Prozent der privatrechtlichen aus.

Vor drei Monaten lag dieser Wert noch bei knapp 70 Prozent. In Unterdeckung hätten sich bei den öffentlich-rechtlichen mit Vollkapitalisierung 25,6 Prozent befunden, also nahezu doppelt so viele wie Ende 2019.

Analyse stützt sich auf Hochrechnungen

Seit der Finanzkrise 2009 sei dies das schwächste Quartal gewesen, heisst es weiter. Fast alle Anlageklassen entwickelten sich negativ. Die stärksten Einbussen verbuchten demnach die Klassen Rohstoffe (-23%), Aktien Welt (-22%) und Aktien Schweiz (-12%).

Pensionskassen
Besonders betroffen sind der Deckungsgrad und die Renditen der Schweizer Pensionskassen. - Keystone

Selbst Immobilien Schweiz (-0,3%) und Obligationen Welt (-0,4%) lagen tiefer. Einzig Obligationen Welt hedged in Franken konnte mit 0,8 Prozent ein kleines Plus erreichen. Als gewichtete Gesamtrendite errechnet Swisscanto die genannten -7,77 Prozent.

Swisscanto stützt sich bei den Angaben im Pensionskassen-Monitor auf Hochrechnungen, die auf den gewählten Anlagestrategie basieren. An der Umfrage nahmen 531 Vorsorgeeinrichtungen mit einem Vermögen von insgesamt 660 Milliarden Franken teil. Entscheidend für die Berechnungen sind die Marktentwicklungen.

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