On-CEO trotz höherer US-Zölle zuversichtlich – Potenzial in Asien

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Zürich,

Der Laufschuhhersteller On steht in den USA vor höheren Importzöllen aus Vietnam und Indonesien, doch CEO Hoffmann bleibt nach Rekordumsätzen optimistisch.

On in den USA
Massiv höhere Zölle auf Importe aus Vietnam und Indonesien setzen den Laufschuhhersteller On in den USA unter Druck. (Archivbild) - sda

Der Laufschuhhersteller On sieht sich in den USA mit massiv höheren Zöllen auf Importe aus Vietnam und Indonesien konfrontiert. CEO Martin Hoffmann zeigt sich aber nach erneuten Rekordumsätzen im zweiten Quartal zuversichtlich, auch diese Herausforderung zu meistern. Nicht zuletzt profitiert das Zürcher Unternehmen dabei von seiner Positionierung als Premium-Marke.

«Natürlich freuen wir uns über die hohen Zölle nicht gerade», sagte Hoffmann im Gespräch mit AWP am Dienstag nach der Ergebnispräsentation zum zweiten Quartal. «Wir haben jedoch viele Hebel, das aufzufangen, und sind sehr zuversichtlich, langfristig unsere hohen Margen zu halten.»

Seit August gelten für On-Produkte aus Vietnam US-Zölle von insgesamt 40 Prozent. «Zölle sind in unserem Geschäft aber nichts Neues», betonte Hoffmann. Bereits früher hätten US-Zölle von 20 Prozent auf Produkte aus Vietnam gegolten. Mit der Trump-Regierung seien dann zunächst noch einmal 10 Prozent und jetzt 20 Prozent obendrauf gekommen, so der CEO.

On setzt auf Premium und Direktkundengeschäft

Neben vereinzelten Preiserhöhungen in den USA setzt On auf die weitere Stärkung seiner Premium-Positionierung und den Ausbau des margenstarken Direktkundengeschäfts. «Wir haben bereits Anfang Juli Preise für vereinzelte Schuhmodelle in den USA angehoben und werden unsere Marke weiter klar im Premium-Segment verankern.»

Eine Verlagerung der Produktion speziell für den US-Markt sei derzeit nicht geplant. «Dafür brauchen wir zuerst mehr Automatisierung. Mit unserer neuen Lightspray-Technologie in Zürich haben wir einen wichtigen Schritt gemacht.»

On hatte Anfang Juli in Zürich seinen ersten Produktionsstandort für den Lightspray-Schuh eröffnet. Bei der weitgehend automatisierten Technologie ersetzt ein Roboter hunderte von Arbeitskräften. Sie soll es dem Zürcher Unternehmen erlauben, künftig lokaler und schneller Schuhe herzustellen.

Weitere Lightspray-Standorte seien denn auch in Planung – auch in Asien. Im kommenden Jahr 2026 will On Schritte in Richtung Skalierung machen, wie CEO Hoffmann betonte. Die Technologie ermögliche es, Produktionsprozesse schneller und flexibler zu gestalten, um auf Veränderungen im Handelsumfeld reagieren zu können.

On wächst stark in Asien-Pazifik-Region

Parallel baut On die Präsenz in der Region Asien-Pazifik aus, wo sich der Umsatz im zweiten Quartal erneut mehr als verdoppelte. «In China, Hongkong, Singapur, Japan und Australien sehen wir eine stark steigende Nachfrage, die unsere Versorgung teils voll fordert», so Hoffmann.

Asien profitiert laut Hoffmann von einer schnell wachsenden Mittelschicht und einer viel höheren Bevölkerungszahl als in den USA. «Das eröffnet uns enormes Potenzial», sagte er. Das Geschäft in Asien helfe, das Unternehmen global zu diversifizieren und dadurch noch robuster zu werden.

Auch im Heimatmarkt Zürich will das Unternehmen, an dem auch Roger Federer beteiligt ist, in diesem Jahr einen Akzent setzen. Am Standort von Musik Hug am Limmatquai eröffnet On einen neuen Flagship-Store. «Die Eröffnung ist für Ende September geplant», so Hoffmann.

Kommentare

Weiterlesen

On Schuhe
3 Interaktionen
In Zürich

MEHR AUS STADT ZüRICH

Pontus Åberg ZSC Lions
Nach Andreoff-Ausfall
Alufolie eingepackte Mobiltelefone
1 Interaktionen
Zürich
-
Steve-Lee-Double
FC Zürich
6 Interaktionen
«Super macht ihr das»