Novartis ringt um ein Patent für sein Multiple-Sklerose-Medikament Gilenya. Dem Unternehmen könnten mehrere hundert Millionen entgehen.
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Das Wichtigste in Kürze

  • In den USA könnte ein Gilenya-Generikum auf den Markt kommen.
  • Dagegen geht der Basler Pharmakonzern Novartis vor.

Novartis gibt im Ringen um ein Patent für sein Multiple-Sklerose-Medikament Gilenya nicht klein bei. Der Pharmakonzern will nach einem negativen Bescheid durch ein amerikanisches US-Berufungsgericht den Patentschutz für ein Dosierungsschema «energisch verteidigen».

Novartis wolle eine frühere Entscheidung des «U.S. Court of Appeals for the Federal Circuit» (CAFC) beim Obersten Gerichtshof der USA überprüfen lassen, teilten die Basler heute Mittwoch mit. Allein schon der Prozess, um festzustellen, ob der Petition stattgegeben wird, könnte mehrere Monate dauern, warnte Novartis.

Im August 2020 hatte das US-Bezirksgericht in Delaware Novartis' Patente noch bestätigt. Gegen den Mitbewerber HEC Pharma, der eine generische Version des Kassenschlagers auf den Markt bringen will, wurde eine dauerhafte einstweilige Verfügung bis Dezember 2027 erlassen. Anfang 2022 noch schmetterte das CAFC eine Beschwerde von HEC Pharma ab.

Novartis könnte 300 Millionen pro Jahr verlieren

Mitte Juni folgte aber die Kehrtwende. Das CAFC entschied gegen Novartis und stiess damit sein eigenes früheres Urteil um.

Sollten generische Versionen von Gilenya in den USA auf den Markt kommen, rechnet Novartis für das Geschäftsjahr 2022 mit einer Umsatzeinbusse von 0,3 Milliarden US-Dollar.

Gleichwohl bestätigt Novartis die Zielsetzungen für das laufende Jahr. So sollen auf Konzernebene zu konstanten Wechselkursen sowohl Umsatz als auch der operative Kerngewinn im mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen.

Der Blockbuster Gilenya hatte Novartis in den besten Jahren mehr als 3 Milliarden Dollar Umsatz pro Jahr in die Kassen gespült, 2021 waren es noch 2,8 Milliarden. Der Patentschutz für den Wirkstoff von Gilenya ist bereits seit Längerem abgelaufen.

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