Gerhard Pfister fordert eine Eigenkapital-Quote von 20 Prozent für Banken. Damit könne das Risiko, das der Steuerzahler trage, verringert werden.
Mitte-Präsident Gerhard Pfister fordert eine höhere Eigenkapitalquote für Banken. «Es braucht eine Eigenkapitalquote von 20 Prozent, das wird von diversen renommierten Fachleuten für vernünftig gehalten.» (Archivbild)
Mitte-Präsident Gerhard Pfister fordert eine höhere Eigenkapitalquote für Banken. «Es braucht eine Eigenkapitalquote von 20 Prozent, das wird von diversen renommierten Fachleuten für vernünftig gehalten.» (Archivbild) - sda - KEYSTONE/URS FLUEELER
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mitte-Präsident Pfister fordert eine höhere Eigenkapital-Quote für Banken.
  • Man dürfe eine Idee nicht schon deshalb ablehnen, weil sie vom politischen Gegner komme.
  • Er wünscht sich auch, dass CS-Manager freiwillig Geld zurückgeben würden.

Mitte-Präsident Gerhard Pfister hat eine höhere Eigenkapitalquote für Banken gefordert. «Es braucht eine Eigenkapitalquote von 20 Prozent, das wird von diversen renommierten Fachleuten für vernünftig gehalten.»

Die mangelnde Eigenkapital-Ausstattung sei Kern des Problems. «Zu wenig Eigenkapital bringt Risiken, die wir den Steuerzahlenden nicht mehr zumuten können.» Die Idee ist nicht neu und wurde bisher von der Linken gefordert. «Wir müssen in der Politik aufhören, eine Idee schon deshalb abzulehnen, weil sie vom politischen Gegner kommt», sagte Pfister im Interview mit dem «SonntagsBlick».

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Die UBS wird die CS übernehmen. - keystone

Auch die Banken müssten einen Sinneswandel vollziehen: «Am Sonntag verteufelt man den Staat, und am Montag ruft man nach ihm. Diese Mentalität geht nicht mehr, darum appelliere ich an die Verantwortlichen in der Wirtschaft, sich in Zukunft differenzierter zur Rolle des Staates zu äussern», sagte Pfister. «Die Überheblichkeit gewisser Banker, die mit dem Geld anderer Leute bei der Weltspitze mitspielen wollen, funktioniert nicht.»

Der Mitte-Präsident fände es zudem «sehr sinnvoll und anständig» würden die «sehr gut besoldeten» Credit-Suisse-Manager freiwillig Geld zurückzahlen. «Wenn dies nicht passiert, muss man prüfen, was sich auf dem Rechtsweg machen lässt. Es geht wie gesagt um das Vertrauen der Bevölkerung in Wirtschaft und Politik.»

Vergangenen Sonntag war bekannt geworden, dass die traditionsreiche Geschichte der Credit Suisse (CS) zu einem Ende kommt. Die schwer angeschlagene zweitgrösste Schweizer Bank wird von der Konkurrentin UBS übernommen. Die Übernahme kam auf Druck der Politik und der Aufsichtsbehörden zustande, nachdem sich die Situation der CS drastisch verschlechtert hatte.

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