Die Zukunft des Solarzulieferers Meyer Burger steht in den Sternen. Das Geschäftsmodell soll nun geprüft werden.
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Der Hauptsitz des Solartechnikunternehmens Meyer Burger in Gwatt bei Thun im Kanton Bern. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Geschäftsmodell von Meyer Burger soll auf den Prüfstand gestellt werden.
  • Für das erste Semester 2019 wird ein Nettoergebnis von Null in Aussicht gestellt.

Nachdem das Unternehmen Meyer Burger in der ersten Jahreshälfte erneut keinen Gewinn geschrieben hat, soll das Geschäftsmodell geprüft werden.

Der neu zusammengesetzte Verwaltungsrat überprüfe Geschäftsmodell und Unternehmensstrategie grundlegend, teilte das Unternehmen am Montag mit. Die Ergebnisse dieser Strategieüberprüfung von Meyer Burger sollen zu gegebener Zeit bekannt gegeben werden.

Nettoergebnis von Null

Seit Jahren bewegt sich das Unternehmen im Krebsgang. Für das erste Semester 2019 wird nun aufgrund vorläufiger Zahlen ein Nettoergebnis von Null in Aussicht gestellt. Dass kein Verlust resultierte, ist einzig ausserordentlichen Einnahmen aus dem Verkauf des Wafering Geschäfts zu verdanken.

Meyer Burger-Firmenchef Hans Brändle zeigt sich gemäss einem Zitat in der Mitteilung «enttäuscht von den Resultaten des Halbjahres». Allerdings sei auf technologischer Ebene ein entscheidender Durchbruch gelungen. Und es wurde ein Rahmenvertrag mit einem nordamerikanischen Start-up-Unternehmen unterzeichnet, so das Unternehmen.

Vorbehaltlich des Abschlusses der Finanzierungsrunde des Unternehmens wird aus dem Vertrag ein Auftragsvolumen von rund 100 Millionen Franken erwartet. Mit der vertraglich vereinbarten Anzahlung und somit dem Auftragseingang rechnet Meyer Burger im Herbst.

Umsatz von Meyer Burger beinahe halbiert

Insgesamt sei die Geschäftsentwicklung in der ersten Jahreshälfte deutlich unter den Erwartungen geblieben, heisst es im Communiqué vom Montag weiter. So hat sich der Umsatz gegenüber dem Vorjahressemester auf 122 Millionen Franken beinahe halbiert.

Und der operative Gewinn (EBITDA) fiel mit 14 Millionen Franken gar negativ aus. Aufgrund des Preisverfalls im Standard-Photovoltaik-Geschäft seien die Margen weiter unter Druck geraten, lautet die Begründung.

Die Geschäftsentwicklung im ersten Semester unterstreiche die Notwendigkeit, unser Geschäftsmodell und unsere Strategie zu hinterfragen, wird Verwaltungsratspräsident Remo Ludolf zitiert.

«Für die Zukunft werden wir alle strategischen Optionen prüfen. Dazu gehören Gespräche mit industriellen Partnern, um neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, die nachhaltigen Mehrwert schaffen.»

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