Meyer Burger stoppt Produktion in den USA

Lena Goldmann
Lena Goldmann

Zürich,

Das Schweizer Solarenergieunternehmen Meyer Burger stoppt seine Produktion in den USA. 282 Menschen werden entlassen – und die Firma kämpft um ihr Überleben.

meyer burger usa
Photovoltaikanlagen in einer Produktionsstätte von Meyer Burger. - keystone

Der Schweizer Solarhersteller Meyer Burger hat die Solarmodul-Produktion in den USA eingestellt. Am Standort Goodyear im Bundesstaat Arizona verloren alle 282 Mitarbeitenden ihre Jobs, wie «pv magazine» berichtet.

Meyer Burger hatte geplant, jährlich 1,4 Gigawatt Heterojunction-Solarmodule in Arizona zu fertigen. Die Produktion war erst vor etwa einem Jahr gestartet.

Meyer Burger kämpft ums Überleben

Bereits im November 2024 kündigte der wichtigste US-Kunde D.E. Shaw Renewable Investments (DESRI) seinen Rahmenvertrag.

Dieser Vertrag hätte den Kauf von bis zu fünf Gigawatt Solarmodulen über fünf Jahre umfasst. Dementsprechend war er entscheidend für die Finanzierung des Werks.

Ist Solarenergie die Zukunft in der Schweiz?

Im Dezember 2024 sicherte Meyer Burger einen Überbrückungskredit, um die Umstrukturierung zu stützen. Mit DESRI wurden Neuverhandlungen angestrebt.

Trotzdem blieb das Unternehmen auf weitere Finanzhilfen angewiesen. Die Produktion wurde nun abrupt gestoppt, alle Mitarbeiter entlassen.

Meyer Burger leidet unter fehlenden Förderungen in USA

Die Aktie von Meyer Burger stürzte nach Bekanntwerden des Produktionsstopps um bis zu 35 Prozent ab, berichtet «cash». Die Zürcher Kantonalbank sieht das Ende des Unternehmens als nahe, da die politische Förderung für Solarenergie in den USA zurückgehe.

Analysten erwarten, dass die Restrukturierung vor allem den Verkauf von Vermögenswerten umfassen wird. Aktionäre dürften leer ausgehen.

Meyer Burger Technology
Das Unternehmen Meyer Burger kämpft schon länger um sein Überleben. - keystone

Meyer Burger befindet sich in Gesprächen mit Anleihegläubigern über eine finanzielle Restrukturierung. Zwei Wandelanleihen mit Fälligkeiten 2027 und 2029 sind dabei zentral.

Die Gläubiger hatten bereits mehrfach Zinsaufschub gewährt, zuletzt Mitte Mai 2025. Die Zukunft des Unternehmens bleibt ungewiss.

Auswirkungen auf deutsche Standorte unklar

Das Unternehmen betreibt in Deutschland Standorte für Forschung und Produktion. Dort gibt es seit einiger Zeit Kurzarbeit.

Ob der Produktionsstopp in den USA Auswirkungen auf diese Standorte hat, ist offen. Meyer Burger äusserte sich dazu nicht, da die Verhandlungen mit Gläubigern noch laufen.

Rückschlaf für Solar-Hoffnungsträger

Die Konkurrenz aus China mit günstigeren Solarpanels belastet Meyer Burger zusätzlich. Experten sehen Chancen eher in Nischenprodukten und Innovationen für spezielle Solarmodule.

Der Ausbau der Solarenergie werde zwar fortgesetzt, aber langsamer als zuvor. Meyer Burger steht vor einer schwierigen Phase.

Die Zukunft des US-Standorts ist offen, und das Unternehmen sucht nach Lösungen für seine finanzielle Lage. Die Entlassungen in Arizona markieren einen gravierenden Rückschlag für den einstigen Hoffnungsträger der Solarbranche.

Kommentare

User #3631 (nicht angemeldet)

Dem CEO ist es egal, der hat seine Schäfchen im Trockenen.

User #1940 (nicht angemeldet)

Doch das Management ist schuld, hat 2013 angefangen als sie Roth&Rau viel zu teuer übernommen haben und nie richtig integrierten. So nimmt es seinen Lauf, wenn man alle Jahre Mio. an Verlust schreibt aber das Management immer noch Boni etc. abkassiert. Schade für die Technologie und MA welche sie haben/hatten.

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