Medien: Julius-Bär-CEO tritt am Donnerstag zurück

Keystone-SDA
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Zürich,

Julius-Bär-CEO Rickenbacher wird laut Berichten wegen des Kredits an die Signa-Gruppe entlassen. Die Boni der Topmanager werden reduziert.

Philipp Rickenbacher
Im Herbst 2019 übernahm Philipp Rickenbacher das CEO-Amt bei Julius Bär, der im Zug des Signa-Debakels dann aber 2024 seinen Hut nehmen musste. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut Berichten muss Julius-Bär-CEO Rickenbacher seinen Posten räumen.
  • Grund dafür sind die hohen Kredite an die insolvente Signa-Gruppe von René Benko.
  • Auch werden die Boni der Topmanager reduziert.

Julius-Bär-Chef Philipp Rickenbacher muss Medienberichten zufolge wegen der hohen Kredite an die insolvente Signa-Gruppe seinen Posten per sofort räumen. Dies werde die Bank am Donnerstag zusammen mit den Jahreszahlen mitteilen, berichteten Medien übereinstimmend.

Mehrere Medien aus der Schweiz und dem Ausland beriefen sich am Mittwochabend unisono auf Insider. Eine Julius-Bär-Sprecherin wollte die Berichte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP nicht kommentieren.

René Benko Signa Holding
René Benko gründete die Signa Holding. (Archivbild) - keystone

Rickenbacher ist laut den Berichten zudem nicht der einzige Topmanager, der wegen Signa seinen Job verliert. Auch im Verwaltungsrat werde es zu Veränderungen kommen, schrieb etwa die «Neue Zürcher Zeitung».

Laut der «Financial Times» (FT) und der Nachrichtenagentur Bloomberg soll Rickenbachers Stellvertreter Nic Dreckmann nun die Geschäfte vorläufig führen.

Boni der Topmanager reduziert

Gleichzeitig würden die gesamten Signa-Positionen in der Höhe von 606 Millionen Franken abgeschrieben, schrieb das Onlineportal Tippinpoint. Weitere Massnahmen seien eine Boni-Reduktion der Topmanager und neue Governance-Strukturen. Laut den Informationen der FT sei ausserdem geplant, sich aus Geschäften à la Signa vollständig zurückzuziehen.

Julius Bär hatte im November bestätigt, ein Kreditengagement über 606 Millionen Franken an ein «europäisches Konglomerat» gewährt zu haben. Dabei handelt es sich offenbar um die inzwischen insolvente Signa-Gruppe des österreichischen Immobilieninvestors René Benko. Die Bank hat inzwischen Kreditrückstellungen von 82 Millionen Franken gebildet, davon 70 Millionen Franken auf das gefährdete Engagement.

Die Privatbank wird am Donnerstag ihren Jahresabschluss 2023 vorlegen, wobei die Bekanntgabe weiterer Kreditrückstellungen allgemein erwartet wird. Julius Bär hatte bereits im November angekündigt, dass der Konzerngewinn 2023 unter dem Vorjahresniveau ausfallen wird.

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