Kommendes Jahr dürfte die Luftfahrtbranche erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder schwarze Zahlen schreiben – doch nicht überall.
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Die Luftfahrtbranche dürfte im kommenden Jahr erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder schwarze Zahlen schreiben. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • 2023 dürfte die Luftfahrtbranche erstmals seit Corona in die Gewinnzone zurückkehren.
  • So lauten die Schätzungen des Verbandes IATA.
  • Europäische Airlines dürften allerdings auch im kommenden Jahr noch Verluste einfliegen.

Die Luftfahrtbranche dürfte nach Einschätzung ihres Verbandes IATA 2023 erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie branchenweit wieder in die Gewinnzone zurückkehren.

Mit etwa 4,7 Milliarden US-Dollar werde der Gesamt-Überschuss aber nur einen Bruchteil der 26,4 Milliarden Dollar von 2019 erreichen. Dies teilte der Weltluftfahrtverband IATA am Dienstag in Genf mit.

Die Erholung der Luftfahrt schreitet in einzelnen Weltregionen unterschiedlich voran: Den Airlines in Nordamerika winken bereits im laufenden Jahr schwarze Zahlen winken. In Lateinamerika und Asien erwartet die IATA auch 2023 noch Verluste.

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Die Luftfahrtbranche erholt sich langsam von den Folgen der Corona-Pandemie. - keystone

Für das zu Ende gehende Jahr 2022 rechnet die IATA nun mit einem weltweiten Branchenverlust von 6,9 Milliarden Dollar. Dies entspricht knapp drei Milliarden weniger als noch im Juni vorhergesagt. Im Vergleich zu den ersten beiden Corona-Jahren ist dies eine deutliche Verbesserung. 2020 hatte die Branche fast 138 Milliarden Dollar Verlust verbucht, ein Jahr danach betrug der Fehlbetrag 42 Milliarden Dollar.

Europäische Airlines dürften Verlust einfliegen

Zu Beginn der Pandemie hatten internationale Reisebeschränkungen den weltweiten Flugverkehr fast lahmgelegt. Inzwischen hat sich das Geschäft ein gutes Stück erholt.

So dürfte der Passagierverkehr bei nordamerikanischen Airlines nächstes Jahr bereits gut 97 Prozent des Vorkrisen-Niveaus von 2019 erreichen. So lauten die Schätzungen der IATA. In Europa würden es hingegen voraussichtlich nur knapp 89 Prozent.

Entsprechend erwartet der Verband bei den nordamerikanischen Airlines für 2022 bereits einen Gewinn von 9,9 Milliarden Dollar. Er sagt zudem für 2023 einen Anstieg auf 11,4 Milliarden Dollar voraus.

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Obwohl die Corona-Krise die Luftfahrt so belastet hat wie noch nie ein Ereignis zuvor, herrscht in der Branche Aufbruchstimmung. Allein dieses sind fast 100 neue Airlines entstanden. (Symbol - Keystone

Fluggesellschaften aus Europa dürften hingegen im laufenden Jahr noch einen Verlust von 3,1 Milliarden Dollar einfliegen. Und im nächsten Jahr mit geschätzten 621 Millionen Dollar nur knapp die schwarzen Zahlen erreichen. Auch die Airlines aus dem Nahen Osten werden es 2023 der Prognose zufolge nur knapp in die schwarzen Zahlen schaffen.

Für die Region Asien-Pazifik sagt der Verband für 2022 einen Verlust von 10 Milliarden Dollar voraus. Auch im kommenden Jahr dürften die dortigen Gesellschaften insgesamt noch 6,6 Milliarden Dollar verlieren. Die IATA erklärt ihre Einschätzung mit der weiterhin restriktiven Corona-Politik in China. Auch bei den Fluggesellschaften in Lateinamerika und Afrika erwartet die IATA für 2023 noch Verluste.

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