Sechs Wochen blieben Läden in der Schweiz geschlossen. Seit der Wiedereröffnung ist die Nachfrage gross. Doch lässt sich der Ausfall kompensieren?
Ikea
Ikea hat seit der Wiedereröffnung den Umsatz deutlich gesteigert. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit zwei Wochen sind alle Schweizer Läden wieder geöffnet.
  • Der Kundenansturm ist mehrheitlich überdurchschnittlich.

Seit Monatsbeginn dürfen Schweizer Läden wieder Kunden empfangen. Vielerorts herrscht Shopping-Nachholbedarf, wie eine Umfrage von Nau.ch zeigt.

Rund 20 Ladenketten und Warenhäuser wurden dabei berücksichtigt. Auch wenn längst nicht alle Unternehmen Zahlen liefern, das Feedback ist grösstenteils positiv. Man spricht von einem «grossen Ansturm», «überdurchschnittlichem Interesse» oder «sehr erfolgreichen» zwei Wochen.

Franz Carl Weber
Der Eingang zum Franz Carl Weber am Bahnhofsplatz in Zürich. - Keystone

Konkret wird Daniel Walder, Geschäftsführer des Schuhhauses Walder: «Die Umsätze gegenüber Vorjahr konnten verdoppelt werden, aber auch im Vergleich mit 2019 haben wir sehr erfolgreich arbeiten können.»

Mehr Umsatz als in den beiden Vorjahren

Ein schönes Plus verzeichnet auch Ikea. In den ersten zwei Wochen seit der Wiederöffnung hat das Möbelhaus den Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 50 Prozent gesteigert.

Der Spielwarenhändler Franz Carl Weber hat den Umsatz gar verdoppelt. Sprecherin Natalie Berger relativiert allerdings: «Das Geschäft hatte sich aber zu Beginn März 2020 bereits infolge Corona gegenüber dem Vorjahr um 40 Prozent reduziert.» Vergleicht man die ersten zwei Märzwochen 2021 mit jenen von 2019, liegt der Umsatz immer noch einen Fünftel im Plus.

Media Markt
Ein Wachmann wird in einer MediaMarkt-Filiale zum Langfinger. (Symbolbild) - Keystone

Media Markt hingegen spürt keinen Nachholbedarf. «Da alle unsere Produkte die ganze Zeit auch online zur Verfügung standen», erklärt eine Konzernsprecherin.

Ähnlich klingt es auch bei Exlibris. «Unsere Kunden konnten während der Schliessung ihre Einkäufe weiterhin bequem im Onlineshop tätigen», so Sprecherin Marie-Christine Schindler. Die Migros-Tochter beobachtet in den Filialen darum keine besondere Umsatzentwicklung.

Schwarze Zahlen gegen Jahresende möglich

Sechs Wochen waren die Läden geschlossen. Wie viel des Verlustes konnte durch die erhöhte Nachfrage bereits kompensiert werden? Viele Unternehmen halten sich mit Ansagen zurück.

Haben Sie während der Ladenschliessung ihre Käufe aufgeschoben?

Auf gutem Weg sieht sich das Schuhhaus Walder. «Wir konnten schon einen stattlichen Umsatzverlust durch die guten Zahlen kompensieren», sagt Geschäftsführer Daniel Walder. Ob der Umsatzeinbruch komplett aufgeholt werden könne, hänge von der pandemischen Lage und der Konsumentenstimmung ab.

Weniger optimistisch klingt es bei Franz Carl Weber. Der Nachholbedarf sei bereits am Abklingen, sagt Sprecherin Natalie Berger. Darum sei es nicht realistisch davon auszugehen, «dass der Umsatzausfall infolge des Lockdowns bis Ende 2021 kompensiert werden kann».

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