Krankenkassen-Prämien je nach Wohnort doppelt so hoch

Bei den Krankenkassenprämien gibt es eine Verschnaufpause. Kommendes Jahr steigen die Prämien im Schnitt um 0,2 Prozent. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es noch 1,1 Prozent, im Jahr davor gar 4 Prozent.

Nach wie vor gibt es massive Unterschiede, je nach Wohnort. Denn: Schweizweit gibt es 42 sogenannte Prämienregionen. Die grössten fünf Kantone sind in drei Regionen aufgeteilt, sieben Kantone in zwei. Die übrigen Kantone sind jeweils eine Prämienregion.

Das Vergleichsportal Moneyland.ch hat alle Regionen verglichen. Dabei wurden jeweils die günstigsten Kassen ausgewertet. Die Unterschiede sind enorm: Der Wohnort kann mehr als 2000 Franken Prämien-Unterschied pro Jahr ausmachen.

Im Kanton Appenzell Innerrhoden kostet das günstigste Krankenkassen-Modell für Erwachsene mit einer 300-Franken-Franchise monatlich 266 Franken, ohne Unfalldeckung. Für die gleiche Leistung zahlt man in Basel Stadt 453 Franken – ein Unterschied von 70 Prozent.

Gleiches Bild bei der teuersten Franchise. In Appenzell Innerhoden zahlen Versicherte 167 Franken pro Monat. In Basel Stadt kostet die günstigste 2500-Franken-Franchise 333 Franken monatlich.

«In nahe gelegenen Gemeinden aus unterschiedlichen Prämienregionen werden die Unterschiede als besonders krass empfunden», kommentiert Moneyland-Geschäftsführer Benjamin Manz. Beispiel Kanton Zürich: In Oberengstringen zahlen Versicherte mit einer 2500-Franken-Franchise monatlich 200 Franken Prämie. Im benachbarten Frankenthal zahlen Versicherte für die gleiche Leistung 65 Franken mehr.

Ähnliches Bild im Kanton Bern, wo es drei Prämienregionen gibt. Bei der günstigsten Kasse zahlen Versicherte mindestens 229 Franken für die höchste Franchise. In Gemeinden der teuersten Prämienregion kostet die Franchise 293 Franken.