Die Verbraucher in Deutschland sind weiter in Konsumlaune - zu ihrer Hoffnung auf steigende Einkommen gesellen sich aber zunehmend Sorgen um die wirtschaftliche Entwicklung.
Verbraucher bleiben in Kauflaune
Verbraucher bleiben in Kauflaune - dpa/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Schere zwischen Konjunktur- und Einkommenserwartung geht weiter auseinander.
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Wie das Marktforschungsinstitut GfK am Dienstag mitteilte, legte die Einkommenserwartung im Mai leicht zu, bei der Konjunkturerwartung und Anschaffungsneigung wurden hingegen geringe Einbussen verzeichnet.

Nach einer stabilen Phase muss das Konsumklima deshalb wieder leichte Verluste hinnehmen: Für Juni erwarten die Forscher 10,1 Punkte - das sind 0,1 Punkte weniger als im Mai.

Triebfeder für die hohe Einkommenserwartung ist den GfK-Forschern zufolge weiterhin die «exzellente» Lage auf dem Arbeitsmarkt. Die starke Nachfrage nach Arbeitskräften führt demnach dazu, dass auch die Einkommen der Beschäftigten deutlich zulegen. Davon profitieren können auch die Rentner, denn die Entwicklung ihrer Einkünfte orientiert sich an der Lohnentwicklung.

Anders sieht es bei den Erwartungen der Verbraucher an das weitere Wirtschaftswachstum aus: Hier drücken die globale Abkühlung der Konjunktur, die anhaltenden Brexit-Diskussionen und die Gefahr einer Ausweitung des Handelskonfliktes mit den USA auf die Stimmung. Die Talfahrt der Konjunkturerwartung setzt sich deshalb auch im Mai fort - allerdings mit nachlassendem Tempo.

Einbussen gibt es auch bei der Anschaffungsneigung. Das anhaltend hohe Niveau belege allerdings, dass die Konsumlaune der Verbraucher nach wie vor ungebrochen sei, betonte die GfK. Dies sei angesichts der generellen gesamtwirtschaftlichen Verunsicherung eine «überaus positive Nachricht».

Für eine anhaltend gute Konsumstimmung sei es nun essenziell, dass bei den Beschäftigten keine Verunsicherung im Hinblick auf die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes entstehe. «Sollten Arbeitnehmer jedoch zunehmend Zweifel an ihrer Jobsicherheit bekommen, wäre das eine Belastung für die Konsumlaune», erklärten die Forscher.

Für ihre repräsentativen Studien zum Konsumklima führt die GfK monatlich rund 2000 Interviews mit Verbrauchern. Die Verbraucherstimmung ist nicht zuletzt deshalb bedeutsam, weil der private Konsum ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist. Die Marktforscher rechnen hier für das Gesamtjahr unverändert mit einer Zunahme von 1,5 Prozent. Das Konsumklima für Mai revidierte die GfK wegen eines Wechsels der Erhebungsmethode von 10,4 auf 10,2 Punkte.

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