Online-Shopping ist mittlerweile weit verbreitet. Dabei wird jeder achte Kauf im Netz rückabgewickelt. Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage hervor.
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Online-Shopping boomt in der Schweiz. - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Jeder achte Einkauf im Netz wird an den Onlinehändler zurückgesendet.
  • Die Retourenquoten sind vor allem in speziellen Warengruppen wie bei Kleidung enorm hoch.
  • Die Quote ist in den vergangenen zwei Jahren um 20 Prozent gestiegen.

Die Deutschen schicken ihre Interneteinkäufe immer häufiger an die Onlinehändler zurück. Jeder achte Kauf im Netz wird mittlerweile rückabgewickelt, wie eine repräsentative Umfrage des Digitalverbands «Bitkom» ergab, über die «Welt» heute berichtete. «Die Retourequoten sind gerade in speziellen Warengruppen wie bei Kleidung enorm hoch und steigen von Jahr zu Jahr», sagte Julia Miosga, Leiterin des Bereichs Handel und Logistik bei Bitkom.

Tatsächlich bestellen viele Kunden ihre Kleidung online gleich in mehreren Grössen, um zu Hause eine Auswahl zu treffen. Jeder zweite Onlinekäufer gab in der Bitkom-Umfrage an, Waren im Internet hin und wieder mit der Absicht zu bestellen, sie wieder zurückzuschicken. 28 Prozent der Befragten tun das nach eigener Auskunft eher selten, 17 Prozent manchmal und sechs Prozent regelmässig.

Vor allem jüngere Onlinekäufer nutzen den Rückversand. Laut Umfrage schicken 14- bis 29-jährige Käufer 18 Prozent ihrer Internetbestellungen wieder zurück. Frauen senden nach eigener Auskunft jeden siebten Einkauf wieder an den Händler, bei Männern ist es fast jeder zehnte Einkauf.

Viel Aufwand für die Händler

Die Retourenquote stieg laut Bitkom in den vergangenen zwei Jahren um 20 Prozent. Vor zwei Jahren wurden noch zehn Prozent aller Onlinekäufe zurückgeschickt, inzwischen sind es zwölf Prozent.

Für die Händler ist das eine kostspielige Angelegenheit. «Oft ist die Aufbereitung zum Wiederverkauf von zurückgeschickter Ware mit viel Aufwand verbunden», sagte Bitkom-Expertin Julia Miosga. Schätzungen zufolge belaufen sich die Kosten für eine Rücksendung auf durchschnittlich zehn Euro.

Längst nicht alle Sendungen lassen sich wieder so aufarbeiten, dass sie in den normalen Verkauf gehen. Händler verkaufen diese Ware oft an Retourenaufkäufer weiter, spenden sie oder geben sie in den Personalverkauf. Zahlreiche Produkte werden, obwohl neuwertig, auch vernichtet.

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