Für sogenannte Expats, Fachkräfte aus dem Ausland, haben in der Schweiz den höchsten Lohn. Gesamthaft kommt die Schweiz auf Platz acht.
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Die Website des Bundesfinanzhofs wurde von Hackern im Zusammenhang mit der «Log4Shell»-Lücke angegriffen. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Illustration - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mit rund 200'000 Franken verdient es sich in der Schweiz als Expat am besten.
  • Das Monetäre sei aber oft nicht der Hauptgrund für den Hinzug, resultiert eine Studie.

Die Schweiz ist für internationale Fachkräfte, die sogenannten «Expats», ein lohnenswertes Land. Hier verdienen sie laut der von der britischen Bank HSBC durchgeführten Umfrage «Expat Explorer» am meisten. So liegt der durchschnittliche Jahreslohn für diese Gruppe bei umgerechnet 200'290 Franken. Im Gesamtranking, unter Einbeziehung anderer Kriterien wie Lebensqualität oder persönliches Umfeld, kommt die Schweiz auf Rang acht.

Gegenüber dem Verdinest in ihren Heimatländern können Expats in der Schweiz ihr Einkommen um durchschnittlich 60'000 Franken verbessern, hiesst es in der heute Donnerstag publizierten Studie. Zweitplatzierter der insgesamt 31 Länder umfassenden Rangliste nach Gehalt sind die USA (Durchschnittslohn 182'770 Franken), gefolgt von den asiatischen Ländern Hongkong, China und Singapur (rund 159'000-177'000 Franken).

Bei den Gründen für einen allfälligen Umzug in die Schweiz spielt die monetäre Motivation jedoch nicht die Hauptrolle, wie HSBC schrieb. 35 Prozent der Befragten nannte Karriereentscheide als ausschlaggebend, und 32 Prozent eine bessere Lebensqualität. Das Gehalt wurde indes nur von 24 Prozent als Hauptgrund genannt.

Im Urteil der hier lebenden Expats sagen 62 Prozent, dass die Schweiz ein guter Ort ist, um beruflich weiterzukommen, 73 Prozent bewerten die Lebensqualität als besser verglichen mit ihrer Heimat.

Gehaltseinbussen für Schweizer im Ausland

Die Schweizerinnen und Schweizer, die als Expats ins Ausland gehen, müssen hingegen im Schnitt Gehaltseinbussen von rund 6 Prozent in Kauf nehmen. Bei ihnen ist ausserdem der Anteil an Unternehmern rund doppelt so hoch wie im Gesamtschnitt, wie es weiter heisst.

Das Gesamtranking der HSBC-Studie wird von Singapur angeführt, mit Neuseeland und Deutschland auf den Plätzen zwei und drei. Auch Kanada, Bahrein, Australien und Schweden liegen hier noch vor der Schweiz.

Die Umfrage wurde im Zeitraum von April bis Mai durchgeführt, wobei sich den Angaben zufolge 22'318 Personen aus 163 Ländern beteiligten. Um sich für die Liste zu qualifizieren, mussten Antworten von 100 Expats sowie 30 Elternteilen aus dem Land vorliegen. Dadurch hat sich die Liste auf 31 Länder beschränkt.

Expats als schwer zu definierende Gruppe

Der angelsächsische Begriff «Expat» oder «Expatriate» bezieht sich in der Regel auf bei internationalen Firmen beschäftigte, qualifizierte Fachkräfte höherer Einkommensstufen, die oft für bestimmte Zeiträume ausserhalb ihres Heimatlandes beschäftigt werden. Eine klare Abgrenzung zum Thema Migration ist angesichts der sich verändernden globalen gesellschaftlichen Realitäten jedoch immer schwieriger und bietet auch in Expat-Kreisen reichlich Stoff zur Diskussion.

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