Die Inflation ist in der Schweiz im August um 3,5 Prozent angestiegen. Teuer bleiben weiterhin Importgüter. Der Anstieg ist auf diverse Faktoren zurückzuführen.
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Die Inflation sinkt in der Schweiz weiter. - sda - KEYSTONE/GEORGIOS KEFALAS
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im August ist die Inflation in der Schweiz weiter angestiegen.
  • Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Konsumentenpreise um 3,5 Prozent.
  • Teuer bleiben weiterhin die Importgüter.

Die Inflation in der Schweiz ist im August weiter angestiegen. Damit hat die Jahresteuerung den hohen Wert der beiden Vormonate nochmals überschritten. Die Konsumentenpreise stiegen im August im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 Prozent. Das teilte wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag mit.

Im Juni und Juli lag die Inflation jeweils bei 3,4 Prozent. Teurer sind weiterhin vor allem die Importgüter, die im Berichtsmonat 8,6 Prozent mehr kosteten als vor Jahresfrist: nach +8,4 Prozent im Juli und +8,5% im Juni. Bei den Inlandgütern betrug die Jahresteuerung wie im Vormonat weiterhin lediglich 1,8 Prozent.

Die Inflation erreichte damit das obere Ende der Erwartungen von Ökonomen. Diese hatten mit einer Jahresteuerung von 3,3 bis 3,5 Prozent gerechnet.

Anstieg der Konsumentenpreise im August

Auch im Vergleich zum Vormonat Juli zogen die Konsumentenpreise im August per Saldo weiter an. Der entsprechende Landesindex der Konsumentenpreise stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozent auf den Stand von 104,8 Punkte.

Laut BSF ist dieser Anstieg auf verschiedene Faktoren zurückzuführen, unter anderem auf die höheren Preise für stationäre Spitalleistungen. Die Preise für soziale Einrichtungen sowie für Wohnungsmieten seien ebenfalls gestiegen. Hingegen seien die Preise für die Miete von privaten Verkehrsmitteln gesunken, ebenso wie jene für Laboranalysen und Treibstoffe.

Inflation
Die Inflation ist im August angestiegen. - keystone

Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) stieg im August zum Vormonat ebenfalls um 0,3 Prozent. Das ergibt eine Jahresteuerung von 3,3 Prozent.

SNB hob Leitzins Mitte Juni an

Trotz des weiteren Anstiegs liegt die Inflation in der Schweiz im internationalen Vergleich weiterhin auf verhältnismässig tiefem Niveau.

Die Teuerung in der Eurozone etwa war im August so hoch wie nie. Dies seit Einführung der Gemeinschaftswährung im Jahr 1999. In den USA lag die Inflationsrate im Juli bei 8,5 Prozent. Dies, nachdem sie im Juni mit 9,1 Prozent den höchsten Stand seit über 40 Jahren erreicht hatte.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hatte Mitte Juni ihren Leitzins überraschend deutlich um 0,50 Prozentpunkte auf -0,25 Prozent angehoben. Damit zog sie erstmals seit fünfzehn Jahren die Zinsschraube wieder etwas an.

Nach ersten Schätzungen dürften die Strompreise zum Jahreswechsel im Durchschnitt wohl um mehr als 30 Prozent zulegen, kommentiert Alexander Koch von Raiffeisen gegenüber der Nachrichtenagentur AWP. Dies werde die Inflationsrate verzögert im kommenden Jahr noch belasten und steht auch einem stärkeren Rückgang im kommenden Jahr entgegen. In der Eurozone hätten die wegen der Gaspreisexplosion genauso explodierten Grosshandelsstrompreise die Tarife der Endkonsumenten bis zur Jahresmitte bereits um mehr als 50 Prozent nach oben schiessen lassen.

Entscheidend ist für die Inflation gleichzeitig aber auch, wie stark sich die Konjunktur abschwächt. Alessandro Bee von der UBS rechnet in den nächsten Quartalen mit einer deutlichen Abschwächung, was dann auch den Inflationstrend abbremsen dürfte.

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