Hofläden sind im Aufwind
Immer mehr Schweizer Bauernhöfe setzen auf die Eigenvermarktung von Produkten. Trotz des erhöhten Arbeitsaufwandes sind Hofläden lukrativ.

Das Wichtigste in Kürze
- Immer mehr Bauernhöfe verkaufen ihre Produkte direkt an Kunden und verzichten dabei auf den Zwischenhandel.
- Von 2010 bis 2016 haben Hofläden um 60 Prozent zugenommen.
- Zusatzleistungen wie der Direktverkauf machen bei etwa 40 Prozent einen beachtlichen Teil des Umsatzes aus.
Das Angebot reicht von frischem Gemüse und Früchten bis hin zu verarbeiteten Produkten wie Most, Brot oder Käse. Immer mehr Bauernhöfe verkaufen diese und ähnliche Produkte direkt an Kunden und verzichten dabei auf den Zwischenhandel. Damit versuchen sie, bessere Preise für ihre Ware zu erzielen.
Hofläden nehmen rasant zu: Waren es 2010 noch rund 7000 Betriebe, die hofeigene, unverarbeitete Produkte direkt am Hof verkauften, waren es bei der letzten Erhebung 2016 über 11'000. Dies entspricht einer Zunahme von 60 Prozent. Die Verarbeitung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen auf dem Betrieb boomt ebenfalls: Über 6000 Betriebe verarbeiten ihre Produkte direkt auf dem Hof. Zudem betätigen sich immer mehr Bauern mit Forstarbeiten.
Beachtlicher Anteil am Umsatz
Rund 40 Prozent der Bauern erzielen aus dem Direktverkauf oder anderen zusätzlichen Diensten zwischen zehn und 50 Prozent ihres Umsatzanteiles. Landwirte erhalten dadurch ein zusätzliches Einkommen, ohne den Hof vergrössern zu müssen, sagt Daniel Erdin vom Schweizer Bauernverband dem «SRF». Zudem würden sich die Höfe durch die Direktvermarktung einen Teil der nachgelagerten Margen aus dem Zwischen- und Detailhandel sichern.
Trotz des erhöhten Arbeitsaufwandes lassen die tiefen Produzentenpreise immer mehr Betriebe in den Direktverkauf einsteigen.
Rückgang in der Gastronomie
Andere Zusatzangebote wie soziale Betreuungsfunktionen und Gastronomie nehmen auf Bauernhöfen eher ab. Dies dürfte am relativ tiefen Ertrag und am hohen Arbeitsaufwand liegen. Etwa 2000 Betriebe bieten derzeit Übernachtungen an.