Helvetia verändert Konzernstruktur
Der Versicherer Helvetia passt seine Organisation an. Gleichzeitig kommt es zu mehreren Abgängen in der Konzernleitung – vor allem altersbedingt.
Die Anpassung der Struktur per 1. Juli 2024 soll der Entwicklung der vergangenen Jahre Rechnung tragen, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Die Schweizer Versicherung sei zu einer Gruppe mit einer starken internationalen Präsenz geworden. Die Führung werde gestrafft und die internationale Dimension der Gruppe werde «gestärkt».
Die Markteinheiten Deutschland, Italien und Österreich werden zu einem Segment unter GIAM (German, Italian and Austrian Markets) zusammengefasst. Spanien – als zweitgrösster Markt von Helvetia – werde neu ein eigenes Segment und Teil der Konzernleitung. Schweiz und «Specialty Markets» bleiben als separate Segmente bestehen.
Darüber hinaus sollen ergänzende Gruppenfunktionen in der Konzernleitung vertreten sein: «Group Risk Management» wird neu auf Konzernebene «gestärkt». «Group Finance» erhalte mehr Kompetenzen für die finanzielle Steuerung der Gruppe. «Group Asset Management» wird zentral das Management aller Kapitalanlagen verantworten.
«Group Technology» soll Innovationen vorantreiben und Skaleneffekten über die Gruppe hinweg erzielen. Auch «Group Human Resources» erhalte eine eigene Funktion in der Konzernleitung, während die bisherigen Konzernleitungsbereiche «Group Corporate Center» und «Group Actuary» wegfielen und deren Aufgaben neu zugeteilt würden.
«Die internationalen Märkte sind besser in der Konzernleitung vertreten», liess sich Helvetia-Chef Fabian Rupprecht in der Mitteilung zitieren. Die Gruppenfunktionen würden gestärkt, aber «die lokale Markt- und Ergebnisverantwortung» werde beibehalten.
Vier Abgänge aus der Konzernleitung
Neu nehmen Juan Estallo, Thomas Neusiedler, Sandra Hürlimann und Esther Roman Einsitz in der Konzernleitung. Estallo wird das Segment Spanien leiten. Der Spanier war bisher CEO von Liberty Seguros Europa und stösst per 1. September 2024 zu Helvetia.
Neusiedler wird per 1. Juli neuer Leiter von GIAM, zusätzlich zu seiner Aufgabe als CEO Helvetia Österreich. Hürlimann, bisher Leiterin des Ressorts «Analytics & Group Solutions» bei Helvetia Gruppe übernimmt ebenfalls per 1. Juli die Aufgabe als «Chief Technology Officer».
Und Roman wird per 16. September Personalchefin. Die Spanierin war zuletzt «Head Human Resources & Communications» bei Mibelle. Die Leitung des «Group Risk Management» sei indes noch nicht besetzt.
Derweil kommt es zu vier Abgängen aus der Konzernleitung. Roland Bentele, Leiter des Corporate Centers, und Markus Gemperle, CEO Europa, würden Ende des Jahres in den vorzeitigen Ruhestand gehen. Per 1. April 2025 ebenfalls vorzeitig in den Ruhestand treten wird Beat Müller, Leiter Group Actuary.
Der derzeitige «Chief Technology Officer», Achim Baumstark, der in den vergangenen Jahren zudem den Markt Schweiz verantwortet hat, will sich auf die Rolle des CTO Schweiz konzentrieren. Er trete daher per Ende Juni 2024 aus der Konzernleitung aus.
Mit dem Ausscheiden der vier aus der Konzernleitung komme es zu einem Generationenwechsel, so CEO Rupprecht.