Der Bergbaukonzern Glencore konnte letztes Jahr einen Gewinn von 17,3 Milliarden Dollar erzielen. Der Rohstoffhandel und hohe Preise für Kohle sind der Grund.
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Bergbaugigant Glencore kehrt dank hohen Rohstoffpreisen in Gewinnzone zurück (Archivbild) - sda - KEYSTONE/URS FLUEELER

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bergbaukonzern Glencore erzielte einen Gewinn von 17,3 Milliarden Dollar.
  • Der Konzern verdiente somit dreieinhalb Mal so viel wie 2021.
  • Die Auszahlung für die Aktionäre wird damit mehr als verdoppelt.
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Der florierende Rohstoffhandel und hohe Preise für Kohle bescherten Glencore einen Gewinn von 17,3 Milliarden Dollar. Über sieben Milliarden sollen davon an die Aktionäre fliessen.

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Nach einer Gesamtvergütung von 6 Millionen US-Dollar 2022 kassierte der Glencore-CEO für das Jahr 2023 mit 5,8 Millionen Dollar etwas weniger. (Archivbild) - Keystone

Unter dem Strich verdiente Glencore damit dreieinhalb Mal so viel wie 2021. Glencore-Chef Gary Nagle sagte am Mittwoch vor den Medien: «Von den aussergewöhnlichen Entwicklungen auf den globalen Energiemärkten profitierten sowohl unser Marketing- als auch unser Industriegeschäft.» Damit sei das Unternehmen mit Hauptsitz in Baar so profitabel wie noch nie gewesen.

Bereits 2021 erzielte Glencore hohe Gewinne

Und das Rekordergebnis fusst nicht auf schwachen Vorjahreszahlen. Bereits 2021 hatte der Konzern aus Baar dank hoher Preise am Rohstoffmarkt hohe Gewinne eingefahren. Nun kam 2022 der Preissteigerungseffekt hinzu, der durch den Ukraine-Krieg hervorgerufen wurde.

Die Aktionäre können sie dabei auch freuen. Diese sollen durch eine höhere Dividende und ein Aktienrückkaufprogramm im Umfang von 1,5 Milliarden Dollar am lukrativen Geschäft beteiligt werden.

Insgesamt sollen von Aktien rund 7,1 Milliarden Dollar an die Anteilseigner fliessen. Damit wird die Auszahlung für die Aktionäre laut Konzernangaben auf 0,56 Dollar pro Titel steigen und somit mehr als verdoppelt.

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Glencore ist ein Rohstoffkonzern aus dem Kanton Zug. - sda - KEYSTONE/AP/Charlie Riedel

Dank des starken Ergebnisses ist Glencore zudem nun quasi schuldenfrei. Beim Bergbaukonzern aus dem Kanton Zug lief es nicht immer so rosig. Das 1974 vom 2013 verstorbenen Rohstoffhändler Marc Rich gegründete Unternehmen geriet 2015 stark unter Zugzwang. Damals sah sich Glencore aufgrund der schwachen Rohstoffmärkte zu umfangreichen Massnahmen zum Schuldenabbau gezwungen.

Die «goldenen Zeiten» bei Glencore haben aber ein Ablaufdatum: Schon für 2023 stellt sich der Konzern aus der Innerschweiz auf einen deutlichen Gewinnrückgang ein. Da die Kosten für den Rohstoff-Abbau hoch bleiben, will der Konzern weniger Kohle, Kupfer, Zink aus dem Boden holen.

Der Kostendruck dürfte laut dem Finanzchef Steven Kalmin auch die Profite schmälern. Kalmin sagte am Mittwoch vor Analysten, dass Glencore noch ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (adj. EBITDA) in Höhe von 22,6 Milliarden US-Dollar erwartet. Das wäre rund ein Drittel weniger als in 2022 (34,1 Mrd).

An der Börse schlugen die getrübten Aussichten derweil keine hohen Wellen. Die in London gelisteten Aktien von Glencore notierten am Mittag mit 0,5 Prozent im Minus. Im Verlauf des letzten Jahres stieg der Kurs aber um mehr als 20 Prozent.

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