Die Stromtarife steigen – und zwar fast überall. Besonders teuer wird es im Kanton Thurgau. Hier schockt eine Gemeinde mit eine Preiserhöhung von 200 Prozent.
Stromzähler Energiekrise
Die Strompreise sind im letzten Jahr massiv gestiegen, was auch die hiesige Inflation antrieb. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im kommenden Jahr werden die Stromtarife durchschnittlich um 27 Prozent steigen.
  • In der Thurgauer Gemeinde Ermatingen jedoch beträgt der Anstieg satte 200 Prozent.
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Am Dienstag gab die eidgenössische Elektrizitätskommission (Elcom) die Stromtarife für das kommende Jahr bekannt. Wenig überraschend steigen diese schweizweit massiv an. So bezahlt ein typischer Haushalt neu 27 Rappen pro Kilowattstunde – also 6 Rappen mehr.

Strompreis
Im kommenden Jahr steigen über all in der Schweiz die Strompreise. Im Schnitt sind es 27 Prozent. - dpa

Auffällig jedoch sind die lokalen Unterschiede, so etwa in der Gemeinde Ermatingen im Kanton Thurgau. Hier wird der Preis von 17,21 auf 50,56 Rappen pro Kilowattstunden erhöht. Das entspricht einem Plus von 200 Prozent.

Bereiten Ihnen die Strompreise Sorgen?

Kein Wunder also, sind die Bewohner der Gemeinde schockiert – und zugleich sauer. Gegenüber Nau.ch beanstandet ein Leser vor allem die Begründung der Gemeinde. Und diese wirft tatsächlich Fragen auf.

Gemeinde schweigt

Wie es auf der offiziellen Internetseite nämlich heisst, hätte der Preisanstieg sogar noch höher ausfallen können. Weil sie die Energiebeschaffung aber «in Tranchen» einkaufen wird, könnten die Preisschwankungen «etwas geglättet werden».

Wieso also fallen die Strompreise trotzdem derart hoch aus? «Im Falle der Gemeinde Ermatingen ist es so, dass der Vollversorgungs-Liefervertrag mit der EKT Ende 2022 ausläuft», erklärt Roger Künzli.

Ein Gebäude der EKT.
Das Elektrizitätswerk Bernrain im Kanton Thurgau. - Keystone

Das Problem: «Zum Zeitpunkt der Tarifkalkulation befand sich der Marktpreis knapp unter 400 Franken pro Megawattstunde.» Heute schwankt der Preis jedoch zwischen 650 und 1000 Franken pro Megawattstunde – also deutlich mehr.

Künzli zeigt sich jedoch optimistisch, «dass sich der Energiepreis für 2024 wieder beruhigt». Vor allem deshalb, weil die weltweite Politik über eine Entkoppelung der Gas- und Energiepreis diskutiert. «Diese unangenehme Kopplung ist aktuell ein grosser Verursacher dieser hohen Energiepreise.»

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