Firmenchefs sorgen sich vor den Folgen der US-Zollpolitik

Keystone-SDA
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Zürich,

Die Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trump und die Angst vor einem Handelskrieg ist in den Chefetagen weltweit zum grössten Sorgenfaktor aufgestiegen.

Wirtschaft
Über die Hälfte der Schweizer CEOs bezeichnen die aktuelle geo- und handelspolitische Unsicherheit als Hauptrisiko für die eigene Firma. (Symbolbild) - depositphotos

Auch die Chefs von Schweizer Firmen befürchten deswegen Margeneinbussen und warten mit Investitionen zu, wie eine am Donnerstag veröffentlichte Umfrage zeigt.

Über die Hälfte der Schweizer CEOs bezeichnen im «CEO Outlook Survey» des Beratungsunternehmens EY die aktuelle geo- und handelspolitische Unsicherheit als Hauptrisiko für die eigene Firma. Weltweit waren es 42 Prozent. EY hat vom 10. März bis 3. April rund um den Globus 1200 Führungskräfte befragt, 50 davon in der Schweiz.

Besonders gross sind die Sorgen, wenn es um neue Zölle oder Zollerhöhungen geht. In der Schweiz ist dies bei 44 Prozent der befragten CEOs so, weltweit bei exakt der Hälfte der Firmenchefs. Sehr gross sind die Zollsorgen vor allem in Deutschland oder in den USA, deutlich geringer dagegen in China.

Die unberechenbare US-Zollpolitik habe sich zum grössten Risiko für die Konjunktur entwickelt, schreibt EY im Begleittext zur Umfrage. Darunter dürften die Margen der Firmen leiden und es sei mit Preissteigerungen zu rechnen.

Gestiegene Kosten werden weitergegeben

In der Umfrage gaben 31 Prozent der Schweizer CEOs an, dass sie gestiegene Kosten zumindest teilweise an die Kunden weitergeben werden. Weltweit sagte dies ein Drittel der Befragten.

Viele Unternehmenschefs – 42 Prozent weltweit, 36 Prozent in der Schweiz – wollen allerdings auch versuchen, die zusätzlichen Kosten durch Effizienzsteigerungen und Kostensenkungen aufzufangen. Gleichzeitig werden in den Firmen die Investitionspläne durchleuchtet.

Weltweit gaben 22 Prozent der CEOs an, dass sie mindestens eine geplante Investition gestoppt haben. In der Schweiz war dies bei einem Fünftel der Chefs die Antwort. Und gesamthaft gab über die Hälfte der CEOs an, dass sie mindestens eine Investition mit Verzögerung umsetzen werden.

Strategische Partnerschaften im Fokus

Trotz der Sorge vor einer sich abschwächenden Konjunktur und der grossen Unsicherheit sei das Interesse an Zu- und Verkäufen von Firmen oder Unternehmensteilen aber nach wie vor hoch, heisst es weiter.

So plant gemäss Umfrage beinahe die Hälfte der Schweizer Chefs in den kommenden zwölf Monaten mindestens eine Fusion oder eine Übernahme, welt sind es gar 57 Prozent.

Zugleich sind Führungskräfte darauf aus, strategische Partnerschaften aufzubauen mit dem Ziel, Kosten zu minimieren und Unternehmensressourcen zu schonen. Dies haben in der Schweiz laut der Umfrage 58 Prozent der Chefs vor, weltweit sind es gar gut zwei Drittel der Befragten.

Allianzen böten auch mit Blick auf die starken technologischen Veränderungen die erforderliche Flexibilität und ermöglichten ein schnelles Handeln, meint EY dazu.

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