45 Prozent der bislang gewählten oder vorgeschlagenen Verwaltungsräte von börsenkotierten Schweizer Unternehmen sind Frauen.
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Menschen mit seltenen Kranheiten sollen keine Versorgungslücken erleben. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Verwaltungsräte von SPI-Unternehmen waren bisher eine Männerdomäne.
  • Langsam ändert sich das, immer mehr Frauen werden für die Position gewählt.

Die Männerdominanz in den Verwaltungsräten der börsenkotierten Schweizer Unternehmen bröckelt langsam aber stetig. Von den in diesem Jahr bislang neu gewählten oder zur Wahl vorgeschlagenen Verwaltungsräten von SPI-Unternehmen sind 45 Prozent weiblich. Nach ganz oben bleibt der Weg für Frauen allerdings steinig.

Bislang sind 64 der 145 in diesem Jahr an einer Generalversammlung neu gewählten Verwaltungsratsmitglieder weiblich. Das zeigt eine Datenanalyse der Finanznachrichtenagentur AWP.

Dies drückt den Frauenanteil der Verwaltungsräte der im Swiss Performance Index (SPI) gelisteten Firmen nach oben. Bisher betrug der Frauenanteil in den obersten Strategie- und Aufsichtsgremien nur etwas über 20 Prozent.

Verwaltungspräsidenten bleiben männlich dominiert

Der Anteil der Frauen unter den neu gewählten Verwaltungsratsmitgliedern ist auch im Vergleich zu den vergangenen Jahren deutlich höher. 2021 lag er bei 26 Prozent, 2020 waren gar nur 23 Prozent der Neuzugänge im Verwaltungsrat weiblich.

Der höchste Posten im Verwaltungsrat bleibt allerdings fest in Männerhand. Von den bislang 20 neu gewählten oder an einer GV in diesem Jahr zur Wahl nominierten Verwaltungsratspräsidenten sind 17 männlich.

BKW
Suzanne Thoma übernimmt ein Präsidiumsamt. - Keystone

Dieses Jahr übernahmen drei Frauen ein Präsidiumsamt. Einerseits begten Suzanne Thoma bei Sulzer und Cornelia Ritz Bossicard bei IVF Hartmann diese Plätze. Anderseits Margarete Haase beim österreichischen Unternehmen AMS Osram, das an der Schweizer Börse kotiert ist und am 24. Juni seine Hauptversammlung durchführen wird.

Der Frauenanteil steigt also in den Verwaltungsräten mit den Wahlen an den Generalversammlungen von diesem Jahr deutlich an. Das bestätigt auch der Blick auf die Liste der zurücktretenden Verwaltungsräte: 118 der 138 ausscheidenden Verwaltungsratsmitglieder in SPI-Firmen sind Männer. Dies entsprich einem Anteil von 85 Prozent.

Der Trend wird akzentuiert, dass immer mehr Frauen in den Verwaltungsräten der an der Schweizer Börse kotierten Unternehmen etablieren können. Aktuell liegt die Frauenquote in den SPI-Verwaltungsräten bei rund 24 Prozent. Damit nähert man sich der Vorgabe des Bundes an, die ab 2026 in den Verwaltungsräten mindestens 30 Prozent Frauen vorsieht.

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