Letzten Mittwoch ist Wirtschaftslegende Rainer E. Gut 91-jährig verstorben. Er war massgeblich am Konzernumbau der Credit Suisse beteiligt.
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Rainer E. Gut, Präsident des Verwaltungsrates der Credit Suisse Group, im Zentrum des Interesses anlässlich der Pressekonferenz zur Grossfusion zwischen dem Bank- und dem Versicherungskonzern am Montag, 11. August 1997, in Zürich. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der ehemalige CS-Präsident Rainer E. Gut ist letzten Mittwoch verstorben.
  • Er wurde 91 Jahre alt.
  • Gut hatte den globalen Aufbau der Credit Suisse als Präsident begleitet.

Rainer E. Gut, ehemaliger Wirtschaftsführer, ist mit 91 Jahren gestorben. Ende der neunziger Jahre begleitete er den Umbau der Schweizerischen Kreditanstalt (SKA) zum globalen Bankenkonzern Credit Suisse (CS).

Am Freitag bestätigte die CS-Übernehmerin UBS der Nachrichtenagentur Keystone-SDA eine entsprechende Meldung der «Neuen Zürcher Zeitung» (NZZ). Gemäss dieser war Gut letzten Mittwoch gestorben.

Die UBS spreche der Familie von Rainer E. Gut ihr tiefes Beileid aus, hiess es in einem schriftlichen Statement der Bank. Gut habe die Schweizer Wirtschaftsgeschichte entscheidend mitgeprägt.

Gut war 1932 als Sohn des Direktors der Zuger Kantonalbank geboren worden. Er wählte die gleiche Branche wie sein Vater und startete seine Berufskarriere in der New Yorker Finanzwelt. 1973 wurde er Mitglied der Geschäftsleitung der SKA, ab 1982 stand er ihr als Verwaltungsratspräsident vor.

Kreditanstalt zu Credit Suisse umgebaut

Gut baute die Kreditanstalt zu einem global tätigen Bankenkonzern mit dem Namen «Credit Suisse Group» (CS) um. Er integrierte unter anderem die US-Investmentbank First Boston, die Bank Leu und die Winterthur Versicherungen. Gleichzeitig fielen den Rationalisierungsmassnahmen Tausende von Arbeitsplätzen zum Opfer.

2000 trat Gut als Verwaltungsratspräsident der CS zurück, blieb aber noch bis 2023 Ehrenpräsident. Gut hielt Mandate weiterer internationaler Unternehmen, so bei der Swiss Re, der Swissair oder bei Nestlé. Den Nahrungsmittelkonzern präsidierte er von 2000 bis 2005.

Gut gehörte zu den einflussreichsten Männern der Schweizer Wirtschaft. Oft zog er die Fäden im Hintergrund, was ihm auch den Vorwurf der Verfilzung einbrachte.

Besonders nach dem Grounding der Swissair 2001, in das Getreue aus CS und Zürcher Freisinn verwickelt waren, wurde er kritisiert. Doch Gut zog auch hier wieder die Fäden, als es darum ging, eine neue Airline zu finanzieren.

Auch Ende der Neunziger verliess man sich auf ihn, als der Streit um die Vermögen aus dem Zweiten Weltkrieg eskalierte. Er soll massgeblich am 1,25-Milliarden-Dollar-Vergleich mit jüdischen Sammelklägern beteiligt gewesen sein.

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