Seit dem Wochenbeginn ist der Gaspreis um rund 45 Prozent gestiegen. Er liegt aber noch immer unter dem Niveau des letzten Winters.
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Auch für den übernächsten Winter sind nun Pflicht-Gasreserven vorgeschrieben. - keystone

Die Preise am europäischen Erdgasmarkt ziehen weiter an. Am Freitag kostete der richtungweisende Terminkontrakt TTF zur Auslieferung in einem Monat an der Börse in Amsterdam bis zu 56,10 Euro je Megawattstunde (MWh).

Das ist der höchste Stand seit Ende Februar, also seit etwa acht Monaten. Seit Wochenbeginn ist der Preis um etwa 18 Euro oder rund 45 Prozent gestiegen.

Wetterprognosen und Angebotsrisiken

Getrieben werden die Preise durch Angebotsrisiken und Wetterprognosen, die auf niedrigere Temperaturen hindeuten. Auf der Angebotsseite sorgen die zeitweise Schliessung eines grossen Erdgasfelds im Mittelmeer, die schadensbedingte Schliessung der Pipeline Balticconnector zwischen Finnland und Estland sowie das andauernde Risiko eines Streiks in der australischen Erdgasbranche für Verunsicherung. Hinzu kommt der Konflikt zwischen der islamistischen Hamas und Israel.

Trotz der jüngsten Zuwächse liegt der Preis für europäisches Erdgas immer noch deutlich unter dem Niveau, das er im Zuge des russischen Krieges gegen die Ukraine erreicht hatte. Im vergangenen Jahr wurden zeitweise mehr als 300 Euro je Megawattstunde fällig.

Russland hatte seine Gaslieferungen nach Europa stark gedrosselt, weshalb Ersatz gefunden werden musste. Derzeit sind die europäischen Erdgasspeicher gut gefüllt.

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