Der Dollar erreichte am Montag ein neues Mehrjahrestief: Der Preis lag zeitweise unter 92 Rappen, der tiefste Stand seit Aufhebung des Euro-Mindestkurses.
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Zum Franken bewegt sich der Dollar in einer engen Spanne um 0,9590 Franken. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Dollar-Franken-Kurs ist auf ein neues Mehrjahrestief gefallen.
  • Der Dollar kostete am zeitweise weniger als 92 Rappen.
  • Der Euro setzte hingegen seinen Höhenflug fort.

Der Dollar-Franken-Kurs ist auf ein neues Mehrjahrestief gefallen: Am Montag kostete ein Dollar zeitweise weniger als 92 Rappen. Er erreichte mit 0,9167 Franken sogar den tiefsten Stand seit Aufhebung des Euro-Mindestkurses durch die SNB Anfang 2015.

Die hohe US-Zahl an Neuinfektionen mit dem Coronavirus setzten den Dollar zu vielen wichtigen Währungen unter Druck.

Beobachter befürchten eine Belastung der Konjunkturerholung durch die Infektionslage. Auch die jüngste Verschärfung des Konflikts zwischen China und den USA belastet den Dollar. Die Proteste gegen Rassismus in den USA sorgen zudem für anhaltende Unruhen in einigen Städten.

Investoren fliehen vom Dollar in den Franken und Euro

Investoren schichten ihre Anlagen daher unter anderem in Franken, vor allem aber auch in Euro um. Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank etwa sprach auch von einer Stärke des Euro. Dies nachdem sich die Europäische Union zuletzt auf ein Hilfspaket zur Bewältigung der Corona-Krise einigen konnte.

«Europa hat sich geeinigt, ohne dass der Druck des Marktes das erzwungen hat. Die EU hat sich damit als fähig zu politischer Gestaltung erwiesen», argumentierte Leuchtmann. Dies habe Europa weniger krisenanfällig und die gemeinsame Währung am Devisenmarkt attraktiver gemacht.

Euro auf Höhenflug – Freude bei der SNB

In der Folge setzte der Eurokurs seinen jüngsten Höhenflug fort. Bis zum Nachmittag stieg er bis auf 1,1778 US-Dollar und damit den höchsten Stand seit September 2018. Auch zum Franken legte der Euro klar zu: Ein Euro wurde zuletzt zu 1,0821 gehandelt - so viel wie seit knapp zwei Monaten nicht mehr.

Die aktuelle Aufwertung von Euro und Dollar gegenüber dem Franken dürfte der Schweizerischen Nationalbank (SNB) entgegenkommen: Die Coronakrise hatte dem Franken zuletzt als beliebte Fluchtwährung in Krisenzeiten wieder zu Höhenflügen verholfen. Dagegen stemmt sich die SNB jeweils unter anderem mit dem Kauf von Fremdwährungen. Ein zu starker Franken macht insbesondere der Exportindustrie und dem Tourismus zu schaffen.

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