Die Schweizer Telekom-Anbieter haben im vergangenen Jahr weniger Umsatz mit Roaming erwirtschaftet. Tiefere Standardpreise, Bündelangebote und der Gratis-Zugang zu WLAN sind Gründe dafür.
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Die Handynutzung steigt – die Umsätze sinken. - DPA
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Das Wichtigste in Kürze

  • Roaming-Umsätze der Schweizer Telekom-Anbieter sind um 16 Prozent gesunken.
  • Gleichzeitig hat sich das Datennutzungs-Volumen verdoppelt.

Alle Roaming-Umsätze der Telekom-Anbieter beliefen sich 2016 auf rund 514 Millionen Franken, wie das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) in seinem am Freitag veröffentlichten Newsletter schreibt. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das einen Rückgang um rund 16 Prozent. Letztmals gestiegen sind die Roaming-Umsätze im Jahr 2012.

Datenvolumen verdoppelt

Am meisten bringen internationale Roaming-Dienste mit Telefongesprächen ein: Insgesamt erwirtschafteten die Telekom-Firmen in der Schweiz 2016 312,6 Millionen Franken mit Gesprächen. Das sind knapp 15 Prozent weniger als 2015, trotz der um insgesamt gegen 4 Prozent höheren Nachfrage.Viel weiter offen ist die Schere beim Datenroaming: Der Gesamtumsatz betrug in dieser Sparte 177,6 Millionen Franken, 16 Prozent weniger als im Vorjahr. Dagegen verdoppelte sich das Volumen der übertragenen Daten auf rund 1,871 Milliarden Megabyte.

Gratis WLAN-Zugänge

Dass die Umsätze mit internationalem Roaming sinken, liegt nach Einschätzung des Bakom auch an der Nutzung von Diensten wie Skype, Viber oder Whatsapp über einen WLAN-Zugang. Solche Zugänge bieten Hotels, Bars oder Flughäfen gratis an. Aber auch wegen Preissenkungen der Mobilfunkanbieter sind die Umsätze geschrumpft.

Bei allen Roaming-Dienstleistungen zeichnet sich laut Bakom ein saisonales Muster ab: Handys und Tablets werden im dritten Quartal - zur Sommerferienzeit - am meisten für die Kommunikation vom und ins Ausland genutzt. Die tiefsten Werte verzeichnen die Wintermonate - trotz Feiertagen und Jahreswechsel.

In der EU und in den EWR-Ländern sind die Roaming-Gebühren im vergangenen Juni abgeschafft worden. Aussen vor blieb die Schweiz. Schweizer Handy- und Tabletbesitzer müssen darum für die Nutzung ausländischer Netze weiterhin bezahlen.


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