Der Autobauer Daimler senkte heute Freitag seine Erwartung für 2018 und nannte dafür mehrere Gründe als Ursache.
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Mercedes-Sterne stehen im Mercedes-Benz-Werk in einer Box. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Dailmer erwarteten Aufwendungen im Zusammenhang mit behördlichen Verfahren.
  • Weiter kommen geringere Absätze infolge von Auslieferungsverzögerungen dazu.

Der Autobauer Daimler rechnet angesichts der Kosten im Zusammenhang mit dem Dieselskandal mit einem schwächeren Jahresergebnis als bislang prognostiziert. Der Konzern senkte heute Freitag seine Erwartung für 2018 und nannte dafür mehrere Gründe als Ursache. «Massgeblich» sei jedoch «ein Anstieg der erwarteten Aufwendungen im Zusammenhang mit den laufenden behördlichen Verfahren und Massnahmen in verschiedenen Regionen betreffend Mercedes-Benz Dieselfahrzeuge».

Bei der Konzernmarke Mercedes-Benz werde nun ein Gewinn vor Steuern und Zinsen «deutlich unter Vorjahresniveau» erwartet, teilte Daimler in Stuttgart mit. Auch das Konzernergebnis werde damit «deutlich» unter dem Niveau von 2017 liegen. Im vergangenen Jahr hatte Daimler so viele Fahrzeuge verkauft wie nie, der Gewinn stieg um 24 Prozent auf 10,9 Milliarden Euro (rund 12,5 Milliarden Franken), vor Steuern und Zinsen lag er bei 14,7 Milliarden Euro (rund 16,3 Milliarden Franken).

Pessimistischerer Blick

Weitere Gründe für den pessimistischeren Blick sind dem Autobauer zufolge geringere Absätze infolge von Auslieferungsverzögerungen in der Sparte Mercedes-Benz Vans, eine rückläufige Nachfrage nach Bussen des Konzerns und die «Risikovorsorge für eine möglicherweise erforderliche Umrüstung bestimmter Fahrzeuge», die noch mit dem früher verwendeten Kältemittel R134a ausgestattet sind.

Der Europäische Gerichtshof hatte Anfang Oktober geurteilt, dass die Bundesregierung zu spät auf einen Verstoss Daimlers gegen die Klimaanlagen-Richtlinie der Europäischen Union reagierte. Im Dieselskandal hatte die Bundesregierung einen amtlichen Rückruf mehrerer Diesel-Modelle angeordnet, von dem deutschlandweit 238'000 Fahrzeuge und europaweit sogar 774'000 Autos betroffen sind. Daimler kündigte an, mit den Behörden zu kooperieren.

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