Die Credit Suisse muss deutlich weniger Entschädigung bezahlen, als vorerst angenommen. Der Hypothekenstreit kostet die Bank «nur» 120 Millionen Franken.
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Die Credit Suisse gibt sich in der Corona-Krise neue Strukturen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Hypothekenstreit in den USA kostet die Credit Suisse nicht 2,8 Milliarden Franken.
  • DieBank rechnet mit Ausgaben von "nur" 120 Millionen Franken.

Die Credit Suisse wird im Hypothekenstreit deutlich besser wegkommen, als es vor zwei Jahren den Anschein hatte. Die vom US-Justizministerium geforderte Entschädigung für Kreditnehmer kostet die Grossbank voraussichtlich lediglich 120 Millionen US-Dollar statt der kolportierten 2,8 Milliarden.

2016 hatten die Grossbank und die US-Behörden eine Grundsatzvereinbarung erzielt. Damals hatte es geheissen, die CS zahle im Rahmen eines Vergleichs eine Geldbusse von 2,48 Milliarden Dollar an das Department of Justice (DoJ) sowie «Entschädigungszahlungen an Kunden von insgesamt 2,8 Milliarden US-Dollar über einen Zeitraum von fünf Jahren». Beim Streit ging es um den Verkauf fauler, mit Wohnimmobilien besicherter Wertpapiere (RMBS) in der Zeit vor der Finanzkrise.

Das provozierte die falsche Schlussfolgerung, die Bank habe sich für insgesamt 5,28 Milliarden aussergerichtlich geeinigt. Und so wird es in den Medien auch immer wieder geschrieben. Nun stellte die Credit Suisse gegenüber der Nachrichtenagentur AWP klar: Die Bank rechne mit Gesamtkosten für den RMBS-Vergleich von lediglich rund 2,6 Milliarden US-Dollar.

Die grosse Differenz ergibt sich, weil die Bank mit einem deutlich geringeren Aufwand für die Entschädigungszahlungen rechnet. Anstatt 2,8 Milliarden dürften lediglich 120 Millionen US-Dollar fliessen. Möglich ist das, weil die Entschädigung für Kunden (im Englischen «consumer relief») in Form von sogenannten «Credits» abgerechnet wird.

Keine 2,8 Milliarden Entschädigung

Das bedeutet: Die Credit Suisse muss sich bis Ende 2021 «Credits» in der Höhe von 2,8 Milliarden US-Dollar verdienen. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Bank tatsächlich 2,8 Milliarden ausgeben muss.

Im Vergleich wurde festgelegt, welche Art von «Entschädigung» wie viele Credits einbringt. Dass die Entschädigung damit nicht 2,8 Milliarden US-Dollar entspricht, war offenbar von Anfang an klar.

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