Die hiesigen Banken dürften laut einer Studie der Credit Suisse trotz der Corona-Pandemie ohne grössere Kreditverluste durch die gegenwärtige Rezession kommen.
Credit Suisse
Das Logo der Credit Suisse. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Trotz der Corona-Krise rechnet die CS nicht mit grossen Kreditverluste der Banken.
  • Dank der staatlichen Bürgschaft sollten die Kreditverluste beschränkt bleiben.
Ad

Das Verhältnis von Schulden zum Bruttoinlandprodukt (BIP) werde wegen der Covid-Kredite zwar deutlich steigen. Insgesamt gehe daraus aber keine Gefahr für das Bankensystem aus. Zwar sei absehbar, dass nicht alle KMU, die Covid-Kredite aufgenommen hätten, diese auch vollumfänglich bedienen könnten.

Kreditverluste sollen sich in Grenzen halten

Dank der staatlichen Bürgschaft sollten die Kreditverluste der Banken auf den Unternehmenskrediten aber beschränkt bleiben. Die Gewinne der Banken werden bekanntlich nur beeinträchtigt, wenn Unternehmen Kredite von über 500'000 Franken ausfallen lassen.

Darüber hinaus könnte die durch die Corona-Krise ausgelöste Rezession zwar auch zu Zahlungsausfällen bei Unternehmen führen. So hätten nach früheren Rezessionen die notleidenden Kredite üblicherweise ebenfalls zugenommen. Das Ausmass des Anstiegs nach den diversen Konjunktureinbrüchen war in der Vergangenheit allerdings ziemlich unterschiedlich.

Credit Suisse, Archegos
Wegen des zusammengebrochenen Hedgefonds Archegos soll ein US-Pensionsfonds Klagen gegen mehrere Manager der Credit Suisse erhoben haben. - Keystone

So hätten die Inlandbanken zwischen 1991 und 1996 8,5 Prozent ihrer Kreditportfolios abgeschrieben. Die Verluste konzentrierten sich auf die an Privathaushalte vergebene Hypotheken.

Die Rezession dürfte zwar tiefer sein als gewisse Einbrüche der Nachkriegszeit, sie werde sich aber wohl auch als kurzlebiger erweisen. Zudem finanzierten Schweizer KMU ihre Investitionen vorzugsweise mit Eigenkapital. Dies deutete darauf hin, dass ihre Bilanzen vor Beginn der Rezession in guter Verfassung gewesen seien.

«Rechnen mit moderaten Verlusten»

«Wir rechnen mit nur moderaten Verlusten im Geschäft mit inländischen Unternehmenskrediten», schreiben die Ökonomen in der Studie.

Auch im anteilsmässig viel bedeutenderen Hypothekarkreditgeschäft rechnen die Ökonomen der zweitgrössten Schweizer Bank nicht mit deutlich steigenden Kreditausfällen. Die insgesamt im Inland vergebenen Kredite belaufen sich auf 170 Prozent des Schweizer BIP. Dabei handelt es sich bei 149 Prozent um Hypothekenkredite . Diese machten in den Aktiven der Schweizer Banken einen Anteil von rund 30 Prozent aus.

Swiss Market Index CS
Die Credit Suisse verabschiedet sich möglicherweise aus dem Swiss Market Index. - Keystone

Es sei unwahrscheinlich, dass die Corona-Krise substanzielle Verluste im Hypothekengeschäft nach sich ziehen werde, schreiben die Ökonomen in der Studie. Ein Grossteil der Hypotheken (rund 75% des Totals) sei an private Schuldner vergeben. Weil zudem die Hypothekarzinsen extrem tief seien, sollten die Ausfälle in diesem Bereich minimal bleiben.

Und im Geschäftsimmobiliensegment setzten institutionelle Anleger bei der Finanzierung üblicherweise nur in beschränktem Umfang auf Fremdkapital. Zwar wiesen die Banken auch gegenüber diesem Segment ein gewisses Exposure auf.

Fremdfinanzierung allgemein niedrig

Allerdings zeichnen sie gemäss der Studie nur für 9 Prozent des Werts aller Geschäftsimmobilien in der Schweiz verantwortlich. Darüber hinaus liege die Belehnungsquote im Durchschnitt unter 66 Prozent, sodass die Banken hier einen gewissen Puffer hätten.

Und zu guter Letzt sei die Fremdfinanzierung in jenem Immobiliensegment mit dem höchsten Überangebot allgemein sehr niedrig. «Unter dem Strich glauben wird, dass die Verluste im Zusammenhang mit Immobilien trotz der Schwere der Rezession eher beschränkt bleiben».

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Credit SuisseStudieFranken