Björn Rosengren, der neue Chef des Technikkonzerns ABB, will die Umgestaltung des Unternehmens weiter vorantreiben.
ABB
Das Logo der ABB. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • ABB-Chef Björn Rosengren will den Umbau des Konzerns fortsetzten.
  • In Zukunft sollen 18 Divisionen für strategische Entscheide verantwortlich sein.

Der neue ABB-Chef Björn Rosengren will den laufenden Umbau und die Vereinfachung des Konzerns fortsetzen. Die Verantwortung für strategische Entscheide wird dabei noch weiter nach unten zu den künftig 18 Divisionen delegiert. Welche Bereiche dereinst verkauft werden könnten, bleibt vorerst offen.

Mit Spannung hatten die Anleger auf Aussagen zur künftigen Zusammensetzung des Portfolios gewartet, insbesondere zu möglichen weiteren Abspaltungen. Doch der neue Chef hielt sich anlässlich einer Veranstaltung für Investoren dazu noch bedeckt.

«Das Portfoliomanagement wird künftig eine noch grössere Rolle spielen», sagte Rosengren zwar. «Dabei werden wir nicht davor zurückscheuen, Divisionen zu sanieren, zu veräussern oder auszubauen.» Gleichzeitig liess er verlauten, dass mittelfristig keine grösseren Akquisitionen geplant seien.

Konkreter wurde er darüber hinaus aber nicht. Denn in Zukunft sollen die 18 Divisionen für die strategischen Entscheide verantwortlich sein. Rosengren will die Verschlankung des Konzerns weiterführen und dazu bereits im Juli 2020 das neue Betriebsmodell «ABB Way» einführen.

Divisionen heissen neu Business Areas

Die bisherigen Divisionen Elektrifizierungs-Produkte, Industrieautomation, Antriebe sowie Robotik & Fertigungsautomation bleiben bestehen, heissen unter dem neuen Modell aber Business Areas. Die 18 Divisionen sind den Business Areas untergeordnet, bleiben aber weitgehend autonom.

Nun will Rosengren zusammen mit den Leitern der Business Areas herausfinden, welche Divisionen sich in welcher Richtung weiter verbessern müssen. Dazu muss auch überprüft werden, welche Divisionen allenfalls ausserhalb von ABB eine bessere Zukunft haben könnten.

Corona und Ölpreise bremsen

Auf kurze Sicht beschäftigt den ABB-Chef aber auch die Corona-Pandemie. Wegen dieser und wegen des Ölpreisrückgangs stehe ABB vor herausfordernden Quartalen, sagte er. Beide Faktoren hätten zu sinkender Nachfrage geführt, beispielsweise in den Absatzmärkten Automobilindustrie und Stromerzeugung. Am meisten betroffen von Corona ist das Geschäft mit Robotern.

In China erholten sich die Märkte weiter und die Sektoren Verkehr, Nahrungs- und Genussmittel sowie Rechenzentren entwickelten sich robust.

An Aktienrückkauf wird festgehalten

Finanzchef Timo Ihamuotila bestätigte, dass der Verkauf des Stromnetzgeschäfts an Hitachi zum Ende des zweiten Quartals 2020 abgeschlossen sein sollte. So will man das ABB mit dem Nettobarerlös Aktien zurückkaufen.

Die mittelfristigen Finanzziele des Unternehmens bleiben unverändert. Demnach strebt ABB unter anderem eine operative EBITA-Marge zwischen 13 und 16 Prozent an. «Ich bin aber nicht glücklich, bevor die Marge nicht 15 Prozent erreicht hat», liess Rosengren seine Ambitionen durchblicken.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

RobotikVerkaufABB