Die Münchener Rück hat durch Corona hohe Gewinnverluste gemacht. Die Prämien und die Nachfrage nach Versicherungsschutzsteigen jedoch.
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Das Logo des Rückversicherers Münchener Rück. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Durch die Corona-Krise hat die Münchener Rück grosse Gewinnverluste gemacht.
  • Die Prämien und die Nachfrage nach Versicherungsschutz steigen.
  • Das Jahresziel eines Gewinns von 2,8 Milliarden Euro musste der Konzern bereits aufgeben.

Die Corona-Pandemie hat der Münchener Rück einen Gewinneinbruch eingebrockt. Der Grund dafür sind Absagen und Verschiebungen von Grossveranstaltungen, Schliessungen von Betrieben sowie weitere Belastungen durch Corona. Das Nettoergebnis fiel im zweiten Quartal um 42 Prozent auf 579 Millionen Euro, wie der weltgrösste Rückversicherer am Donnerstag mitteilte.

Damit war der Gewinnrückgang etwas grösser als bei der Bekanntgabe vorläufiger Zahlen vor zwei Wochen in Aussicht gestellt wurde. Der weltgrösste Rückversicherer verbuchte im zweiten Quartal 2020 Corona-bedingte Schäden von rund 700 Millionen Euro.

Steigende Prämien und höhere Nachfrage nach Versicherungsschutz

Dank der höheren Nachfrage nach Versicherungsschutz und steigender Prämien schraubte die Münchener Rück die Prognose für die Beitragseinnahmen nach oben. «Wir wachsen profitabel und nutzen dabei das sich deutlich verbessernde Marktumfeld für Rückversicherer», sagte Vorstandschef Werner Wenning. «Hinter uns liegen neun Erneuerungsrunden in Serie mit Preisanstieg und entsprechendem Beitragswachstum.»

Der 140 Jahre alte Konzern rechnet nun mit Rekordeinnahmen von 54 (zuvor: 52) Milliarden Euro. Im zweiten Quartal legten die gebuchten Bruttobeiträge um 8,7 Prozent auf 12,8 Milliarden zu.

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Das Logo der Münchener Rück - dpa

Bei der Erneuerung der Rückversicherungsverträge zum 1. Juli 2020 konnte die Münchener Rück das gezeichnete Geschäftsvolumen um 8,3 Prozent steigern, die Preise legten um 2,8 Prozent zu. Auch in der Januar-Erneuerungsrunde werde sich das Marktumfeld im Vergleich zum Vorjahr weiter verbessern.

Münchener Rück musste ihr Jahresziel bereits aufgeben

Wegen der Corona-Schäden hatte die Münchener Rück bereits Ende März ihr Jahresziel eines Gewinns von 2,8 (Vorjahr: 2,7) Milliarden Euro aufgegeben, eine Ergebnisprognose traut sich der Konzern weiter nicht zu. Nun wurde auch noch das Ziel für das versicherungstechnische Ergebnis von 550 Millionen Euro zurückgezogen. Dieses sei insbesondere aufgrund der Belastungen aus einer Covid-19-bedingt höheren Sterblichkeitsrate nicht mehr erreichbar. In der Lebens- und Kranken-Rückversicherung brach der Gewinn im zweiten Quartal auf 59 (Vorjahr: 154) Millionen Euro ein.

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