Das Chemieunternehmen Clariant beendet sein defizitäres Bioethanol-Projekt in Rumänien.
Clariant zieht beim Sunliquid-Engagement die Reissleine. (Archivbild)
Clariant zieht beim Sunliquid-Engagement die Reissleine. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/GEORGIOS KEFALAS
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Clariant zieht seinem verlustbringenden Projekt «Sunliquid» den Stecker. Angesichts der anhaltenden Verluste könnten die erheblichen zusätzlichen Investitionsausgaben für den Hochlauf der Anlage in Rumänien nicht gerechtfertigt werden, teilte Clariant am Mittwoch mit.

Die Bioethanol-Produktionsanlage in Podari, Rumänien, werde nun geschlossen, hiess es. Die damit verbundenen Aktivitäten der Business Line Biofuels & Derivatives in Deutschland würden reduziert.

Gemäss einer vorläufigen finanziellen Bewertung fallen im Dezember 2023 Restrukturierungskosten und Rückstellungen in der Höhe von rund 60 bis 90 Millionen Franken an, die direkt auf den EBITDA durchschlagen. Weitere Effekte von rund 110 Millionen fallen auf EBIT-Ebene an. Dazu zählt den Angaben zufolge eine nicht liquiditätswirksame Wertberichtigung auf das Werk in Podari sowie auf andere Vermögenswerte.

Auswirkungen des Projektabbruchs

Diese Beträge würden «hauptsächlich» im Dezember 2023 verbucht. Der EBITDA im Geschäftsjahr 2023 werde daher im Bereich von 570 bis 600 Millionen Franken liegen. Bisher wurden 650 bis 700 Millionen in Aussicht gestellt.

Zudem geht Clariant in 2023 von einem Cash-Effekt von rund 110 bis 140 Millionen Franken aus. Für die Aufrechterhaltung der erforderlichen Expertise im Zusammenhang mit den Technologielizenzen würden im Jahr 2024 zusätzliche Kosten von 10 bis 15 Millionen anfallen.

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